Diese getrockneten Blumen gab Hubert Polus (Jg. 1930) einem Mithäftling aus dem sowjetischen Gefängnis Mahlow, der 1946 entlassen wurde, für seine Mutter mit. Sie waren das einzige Lebenszeichen, das diese bis zu seiner Entlassung aus dem Speziallager in Sachsenhausen im Jahr 1948 erhielt. Nach seiner Haft bewahrte Hubert Polus die Blumen Jahrzehnte lang auf, bevor er sie der Gedenkstätte Sachsenhausen übergab.
Das Jahr 1948, in dem Polus entlassen wurde, war ein Jahr des Umbruchs, das erhebliche Auswirkungen auf die sowjetischen Speziallager hatte. Mit dem offiziellen Ende der Entnazifizierung in der Sowjetischen Besatzungszone wurden im Sommer 1948 ca. 28.000 Internierte entlassen. Mehrere Speziallager wurden geschlossen. Neben Hubert Polus kamen über 5.000 Häftlinge aus dem Speziallager in Sachsenhausen frei.
Unter ihnen befanden sich auch Günter Hanisch (Jg. 1926) und Reinhard Wolff (Jg. 1929). Hanisch, Polus und Wolff waren nach Kriegsende wegen angeblicher Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen wie der „Werwolf“-Untergrundgruppe vom sowjetischen Geheimdienst interniert worden.
Anlässlich des 70. Jahrestages ihrer Entlassung lädt die Gedenkstätte Sachsenhausen Sie sehr herzlich zu einem Gespräch mit den drei ehemaligen Speziallager-Häftlingen ein, in dem sie über ihre Festnahme, Haft und Entlassung sowie die Bedeutung der Inhaftierung für ihr weiteres Leben reden. Der Eintritt ist frei.
Moderation: Dr. Enrico Heitzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter Gedenkstätte Sachsenhausen
Mit Ihrer Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich einverstanden, dass Bild- und Filmaufnahmen Ihrer Person erstellt und vom Veranstalter in einer Dokumentation über die Veranstaltung, für die eigene Berichterstattung über die Veranstaltung sowie im Internet verwendet und veröffentlicht werden können. Darüber hinaus können die Aufnahmen Medienvertretern auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
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