Die Treuhandanstalt gilt bis heute als Synonym für die Abwicklung vieler Tausend Betriebe und die Entwertung von Biographien in Ostdeutschland nach 1990. Auch im Havelland wurden unter ihrer Aufsicht hunderte ehemaliger VEBs von der Plan- in die Marktwirtschaft überführt - darunter Großbetriebe wie in Rathenow, Premnitz und Brandenburg an der Havel. Doch welche Rolle spielte die Treuhand bei diesen Privatisierungen eigentlich genau? Und was waren die Ergebnisse der Treuhandpolitik im Havelland? Der Vortrag gibt einen Einblick in eine Krisenzeit, die uns aufgrund der aktuellen Entwicklungen näher denn je erscheint.
Dr. Wolf-Rüdiger Knoll, geboren in Schwerin war zwischen 2017 und 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die deutsche Wirtschaftsgeschichte nach 1945 sowie die die postsozialistische Transformationsgeschichte Osteuropas. Er ist u.a. Autor des Buches "Die Treuhandanstalt in Brandenburg. Regionale Privatisierungspraxis 1990-2000", erschienen 2022 im Ch. Links Verlag.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung "Beauty of Steel - Industriefotografien von Viktor Màcha".
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