Zeitzeugen spielen eine immer stärkere Rolle in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur, ein Trend der sich bereits in den letzten Jahren und vor dem 20. Jahrestag der friedlichen Revolution 1989 abzeichnete. Zeitzeugen kommen sowohl in Präsenzveranstaltungen als auch in medialisierter Form bei der Vermittlung von DDR-Geschichte in den Medien, der Schule, in Gedenkstätten, der politischen Bildung verstärkt zum Einsatz. Wegen des noch geringen historischen Abstands gibt es zahlreiche Zeitzeugen zu fast allen Phasen und Aspekten der DDR-Geschichte. Die Arbeit mit Zeitzeugen enthält großes Potenzial: Sie bieten einen persönlichen und vermeintlich authentischen Zugriff auf Geschichte und kommen bei vielen Teilnehmenden sehr gut an. Doch in welchem Verhältnis stehen Authentizität und Autorität? Wer ist überhaupt Zeitzeuge und wer nicht? Wie kann man mit widersprüchlichen Perspektiven umgehen? Gibt es Kriterien für den Einsatz von Zeitzeugen?
Im Werkstattgespräch sollen eine Bestandsaufnahme bestehender Vermittlungsansätze zur Arbeit mit Zeitzeugen geleistet und Perspektiven entwickelt werden.
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