
„Chemtrails am Himmel“, „Die Bundesrepublik ist kein Staat, sondern eine GmbH“, „Die islamistischen Terroranschläge am 11. September 2001 wurden im Auftrag der CIA und des Mossad verübt“, „Die Erde ist eine Scheibe“ – Verschwörungserzählungen hatten schon vor der Corona-Pandemie Hochkonjunktur. Seit Beginn dieser Pandemie wird nun behauptet, dass das neue Coronavirus wahlweise frei erfunden oder von Menschen erschaffen worden sei.
Eine Befragung im Rahmen einer Studie der Universität Erfurt und weiterer Forschungspartner Mitte Mai 2020 ergab, dass je 17 Prozent eine der beiden Aussagen glaubten – zehn Prozent sogar beide. Eine Corona-Verschwörungserzählung lautet, dass der IT-Milliardär und Philanthrop Bill Gates im Rahmen einer verpflichtenden Impfung den Menschen Mikrochips implantieren wolle, um sie zu kontrollieren. Weil Verschwörungsmythen immer ein klares Feindbild haben, können sie ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Gleichgesinnten hervorrufen.
Prof. Dr. Stefan Goertz beleuchtet in seinem Vortrag anhand von vielen Beispielen die Unterschiede zwischen Verschwörungserzählungen, Verschwörungsmythen und „Verschwörungstheorien“. Er zeichnet den Weg von Verschwörungsmythen hin zu einer enthemmten Sprache, Feindbildern und schließlich Gewalt und Extremismus nach und zeigt auf, was wir dagegen tun können.

Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen