Von der Bühne auf die Straße. Theater und Friedliche Revolution in der DDR

Ausstellung

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Das Theater in der späten DDR ist ein Ort der Spannungen: Hier treffen die Ansprüche des Staates, künstlerische Eigenwilligkeit und politischer Widerspruch aufeinander. Hier entladen sich gesellschaftliche Konflikte und verdrängte Wahrheiten: Das Ergebnis sind spektakuläre und irritierende Inszenierungen, die das Publikum in ihren Bann ziehen. Ende der 1980er Jahre werden in den Bühnenwerken zunehmend politische Tabus gebrochen und gleichzeitig immer häufiger die „Regieanweisungen“ des Staates missachtet.

Doch es bleibt nicht nur bei der Reflexion der Gegenwart. Die Theater in der DDR mobilisieren und ermutigen auch zahlreiche Menschen in den Tagen des politischen Umbruchs:„Wir treten aus unseren Rollen heraus“ – mit diesen Worten beginnt die Resolution, mit der sich Dresdner Schauspieler im Oktober 1989 an ihr Publikum wenden.

Unzählige solcher Appelle werden in den folgenden Tagen von Theaterbühnen in der ganzen DDR verlesen. Schließlich stellen Theaterangehörige den „Antrag auf Demonstration“, der einen der wichtigsten Symbol- und Hoffnungstage der Friedlichen Revolution ermöglicht: die Großdemonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz.

Die Ausstellung „Von der Bühne auf die Straße. Theater und Friedliche Revolution in der DDR“ zeigt die ideelle und politische Rolle des Theaterschaffens in der späten DDR anhand von dreizehn ausgewählten Inszenierungen. Szenenfotos, Rezensionen, private Erinnerungen und staatliche Dokumente lassen diese Zeit der politischen Willkür, aber auch der ästhetischen Innovation und der Lust an der Provokation wieder lebendig werden. In Interviews berichten Autoren, Regisseure, Dramaturgen und Schauspieler über ihre Erfahrungen in den letzten Jahren und Tagen einer untergehenden Diktatur.

Eröffnung: 2. Oktober, 17:30 Uhr

Grußworte

  • Ulrich Khuon (Intendant des Deutschen Theater Berlin)
  • Dr. Sabine Kuder (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

Einführung

  • Dr. Jutta Braun und Dr. Michael Schäbitz (Kuratoren der Ausstellung)

Zeitzeugengespräch

  • Margit Bendokat (Schauspielerin) Jutta Wachowiak (Schauspielerin), Henning Schaller (Bühnenbildner), Maik Hamburger (Dramaturg)


Die Ausstellung ist im Foyer des Deutschen Theaters Berlin vom 3. Oktober bis 9. November 2014 zu sehen. Öffnungszeiten: Jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn bei sämtlichen Veranstaltungen und während der Vorstellungen.

Eine Ausstellung von exhibeo e.V. - Gesellschaft für politische, kulturelle und historische Bildung. Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung. In Kooperation mit dem Studiengang public history master der FU Berlin, dem Deutschen Rundfunkarchiv und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Mit Unterstützung des Archivs der Akademie der Künste Berlin.

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