Das Verhältnis von Wirtschaft und Umwelt hat sich in den Jahrzehnten nach 1945 qualitativ und quantitativ verändert: Rapides Wachstum auf der Grundlage fossiler Brennstoffe und be-schleunigte, globale Stoffströme potenzierten seit den 1950er-Jahren die Emission von Schadstoffen und den Verschleiß endlicher Ressourcen. Seit den 1970er-Jahren avancierte der Umweltschutz zum Kernanliegen sozialer Bewegungen und zum eigenständigen Politikfeld.
Schließlich mussten sich Unternehmen und Politik mit wachsendem Umweltbewusstsein in breiten Kreisen der Bevölkerung auseinandersetzen. Dennoch wurden die Interaktionen zwischen Wirtschaft und Umwelt sowohl in der Umwelt- wie in der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte lange vernachlässigt.
Es liegt daher nahe, nach den Perspektiven einer Umweltgeschichte als Verflechtungsgeschichte zu fragen, die alle beteiligten Akteure – Unternehmen, Umwelt- und Wirtschaftspolitik, Experten, Medien, soziale Bewegungen und Konsumenten – in ihren eigenen Handlungslogiken ernstnimmt. Der Titel des Workshops ist dabei in doppeltem Sinne zu verstehen: Er zielt einerseits auf das Potenzial der beiden Disziplinen zur Formulierung integrierender Fragestellungen und übergreifender methodischer Ansätze, andererseits auf sachthematische Überschneidungen und Differenzen.
Anmeldung bitte per Mail bis 15. September 2011
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