War die SED reformfähig?

Debatte

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Im Rückblick betrachtet erscheint es so, als haben die 2,3 Millionen Mitglieder der SED monolithisch dem Volk in der DDR als Antipode gegenübergestanden.
Schuld daran ist nicht zuletzt die SED selbst, deren Führung in den Jahren von1945 bis 1953 gegen den Widerspruch ihrer Mitglieder das Konzept von der „Einheit und Geschlossenheit“ der Partei durchsetzte.

Dennoch gab es immer wieder Versuche, dieses stalinistische Grundprinzip aufzubrechen, die Staatspartei zu reformieren und das Gesellschaftssystem effizienter zu gestalten. In den 1950iger Jahren versuchten Politiker wie Rudolf Herrnstadt, Karl Schirdewan, Fred Oelßner, Geisteswissenschaftler wie Wolfgang Harich, Walter Janka genauso Reformen wie die Politökonomen Fritz Behrens und Arne Benary und der Chemiker Robert Havemann.

Die Reformversuche in den sechziger Jahren, an deren Spitze sich Walter Ulbricht selbst setzte, wurden, so zaghaft sie auch waren, wieder abgebrochen, nachdem die politische Labilität der SED-Herrschaft offen zutage getreten war.

Rudolf Bahro mit seiner Schrift "Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus" setzte diese Reformversuche in den 1970iger Jahren fort, es folgten das "Manifest einer SED-Opposition" um den Historiker und Geheimdiplomaten Hermann von Berg bis hin zu einer Gruppe von Ostberliner Gesellschaftswissenschaftlern mit ihren "Thesen für einen modernen Sozialismus" um Michael Brie, Rosemarie Will und Rainer Land in der Zeit von 1987 bis 1989.

Welche Ziele und Konzepte verfolgten diese Reformer und warum waren sie zum Scheitern verurteilt?

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