„Was darf Satire?“ fragte Kurt Tucholsky im Jahr 1919 und gab selbst die Antwort: „Alles!“
Ganz diesem Credo verpflichtet fühlt sich auch Frank Hoppmann, der in Münster lebende Zeichner, Illustrator, Maler und Karikaturist. Neugierig greift er zu Stift und Pinsel, um Prominente zu porträtieren. Dabei findet er immer prägnante und in ihrer Überhöhung treffende, sehr charakteristische Darstellungen. Als Personen des öffentlichen Lebens müssen sich die so Abgebildeten diese, oft nicht schmeichelhaften Darstellungen gefallen lassen.
Hoppmann holt sie mit kühnem Strich vom sprichwörtlichen Sockel und macht aus ihnen wieder Menschen mit all ihren Fehlern und Schwächen. Er macht dabei die Lust an der Macht ebenso so deutlich wie die Last des Amtes. Hoppmann verschiebt Proportionen, reduziert hier oder vergrößert dort – und erreicht eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Original. Der vergnügliche Erkenntnisgewinn ist garantiert.
Teilen auf
Kommentare
KommentierenFrank Hoppmann
Ne umfassende Werkschau. Das geht zwischen Attacke auf die Vulnerabilität - Politiker/Prominente sind empfindsame psychologische Biotope - und perfide genialer Zeichentechnik (Inkl. der Schnipseltechnik der Papierbögen!) hin und her. Ich habe bei eher Beiwerken, kann leider nichts konkret formulieren, herzlich gelacht und konnte den Ernst der Lage mit dem erlösenden Humor prima als das Gemenge mit nach Hause nehmen, das Zappa "the Crux of the Biscuit" nennt
Frank Hoppmann
Heute war in Frankfurt/Main im Caricatura und habe mir die Ausstellung angesehen.
Einfach grandios - dieser Künstler!
Neuen Kommentar hinzufügen