Eröffnung der LesBiSchwulen T*our 2018 in Potsdam
Die Ausstellung „‚Ohne Mut geht hier nichts!‘ Lesbisch, schwul und trans* in Brandenburg – gestern und heute“ zeigt die Vielfalt von Brandenburger Lebensläufen, von Selbstbehauptung und Verfolgung vom Kaiserreich bis heute.
Wie organisierten sich Schwule, Lesben und trans* Personen zu Zeiten der Weimarer Republik – und wie in der DDR? Welche Erfahrungen der Repression und Verfolgung mussten sie während der Zeit des Nationalsozialismus machen, welche Spuren des Widerstands finden sich?
Die Biographien berühmter Brandenburger/innen wie der Bildhauerin Renée Sintenis werden ebenso erzählt wie die des Geigers Harry V., von dem außer seiner Verfolgungsgeschichte im Nationalsozialismus wenig bekannt ist.
Um Unterstützung, Anerkennung und Chancengleichheit kämpft die queere Community bis heute in Vereinen, mit Beratungsangeboten und mit Veranstaltungen wie dem Christopher Street Day in Cottbus und Falkensee. Aktive berichten in der Ausstellung über ihr Engagement, was sie antreibt und darüber, was es noch zu tun gibt.
LGBTI-Aktivisten protestieren zur konstituierenden Sitzung des Landtags am 25. September 2019 gegen "Ungeist des Faschismus"
Bar "Eldorado" in Berlin
Miss Cherry Moonlight und Storch Viktor bei der AIDS-Gala 2019
Christian Müller schminkt eine Person bei einem Drag-Workshop 2018
In Senftenberg auf der LesBiSchwulen T*our 2016
Auf dem nach ihr benannten Platz in Berlin Friedenau steht das „grasende Fohlen“ der Bildhauerin Renée Sintenis, die in Neuruppin aufwuchs.
Blick in unsere Ausstellung: hier berichten Akteur_innen aus der queeren Community im Land Brandenburg über ihr Engagement. Sie organisieren den Christopher Street Day, bieten Beratungen an oder treffen sich zum Stammtisch. Auf unserer Karte sehen Sie, wo Sie sich beraten lassen oder Vereine tatkräftig unterstützen können.* Es gibt kein Angebot in Ihrer Nähe? Gründen Sie doch eins. (* Weil die Förderung nicht verlängert wurde, musste das Projekt Queer Heaven 2019 eingestellt werden.)

© Benjamin Lassiwe

© Bundesarchiv, Bild 183-1983-0121-500 CC BY-SA 3.0 DE

© Stefan Fiedler

© Stefan Fiedler

© Landesverband AndersARTiG e.V.
© Karen Bähr

Ausstellung ausleihen
Die Ausstellung kann beim Landesverband AndersARTiG e. V. ausgeliehen werden.
Landesverband AndersARTiG e.V.
Dortustraße 71A, 14467 Potsdam
Telefon: (0331) 20 19 888
E-Mail: mail@andersartig.info
www.andersartig.info
Impressionen von der Ausstellungseröffnung
Durch die Neugestaltung der Ausstellung sollen noch mehr Menschen die Möglichkeit erhalten, die Ausstellung zu sehen.
Martina Weyrauch, Leiterin der Landeszentrale, bei der Begrüßung des Publikums.
Christine Matt von der BTU Cottbus-Senftenberg erzählt von der Entstehung der Ausstellung und was den Ausstellungsmacherinnen dabei besonders wichtig war.
Karen Bähr, seit August 2019 zuständig für die Ausstellungen in der Landeszentrale, bedankt sich bei den Mitwirkenden.
Der Sänger Lie Ning begleitet den Abend musikalisch.
Der Staatssekretär für Europa und Beauftragter für Brandenburgisch-Polnische Beziehungen, Jobst-Hinrich Ubbelohde, im Gespräch.
In der Ausstellung erzählen viele ehrenamtlich Engagierte, was es in Sachen Gleichstellung noch zu tun gibt.
Die Ausstellung zeigt, wie bunt und vielfältig Brandenburg ist, und das sieht man auch an den Besucher/-innen der Eröffnung.
Die Ausstellung füllt eine Forschungslücke zur Widerständigkeit in der DDR, hier mit dem Portrait von Eduard Stapel, das eine Besucherin intensiv betrachtet.

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen

© Andrea Hansen
Linktipps
- Zur Ausstellungseröffnung
- LGBT-freie Zonen in Polen
In Deutschland haben sich Lesben und Schwule ein großes Stück Gleichstellung erkämpft. In Polen findet eine entgegengesetzte Entwicklung statt. Dort nimmt die regierende PiS-Partei Homosexuelle als neues Feindbild ins Visier. Immer mehr Gebietskörperschaften erklären sich zu "LGBT-freien" Zonen.
- Ein Zeichen für die Prignitz setzen
Jeremie Tille ist 19 und will den ersten CSD in der Prignitz auf die Beine stellen - auch um queere Jugendliche in der Region zu unterstützen. (Tagesspiegel, 12.03.20)
- Erinnern an queere Opfer des Nationalsozialismus
NS-Kriterien der Verfolgung gelten beim Gedenken bis heute. Das behindert das Erinnern an queere Opfer.
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Kommentare
KommentierenQueeres Leben im ländlichen Raum?
Eine Wanderausstellung in Potsdam erzählt davon.
"Anders sein, anders fühlen, im fremden Körper stecken: Das zu bemerken, es dann auch zuzulassen und sich am Ende zu outen, ist für jeden und jede ein sehr individueller Weg. Manchmal sogar ein sehr langer, einer mit vielen Hürden. Wer in einer großen Stadt wohnt, Beratungsstellen und Gleichgesinnte vor Ort findet, ist dabei noch gut dran.
Aber im ländlichen Raum? Dort lesbisch, schwul oder trans* sein? In einer kleinen Stadt oder gar auf dem Dorf lebend? An Orten, wo sich Klischees, Vorurteile und Anfeindungen einfach länger halten, weil das Thema Queer in der Tabuzone bleibt? Schwierig und doch möglich.
Das jedenfalls bebildert und erzählt die Ausstellung »Ohne Mut geht hier nichts – lesbisch, schwul und trans* in Brandenburg – gestern und heute«. Sie ist großartig, berührend und erstaunlich. Zusammengestellt wurden die Geschichten über Frauen, Männer und Transsexuelle, die sich früh zu ihrem queeren Leben bekannt haben, vom Institut für Soziale Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg, des Vereins Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern und der Amadeu Antonio Stiftung. Die Spurensuche beginnt früh." [...]
Auszug aus dem Ausstellungstipp von Gisela Zimmer auf www.linksfraktion.de
Queeres Leben in Brandenburg
Nicht verfolgt, aber auch nicht immer akzeptiert
Von den Lebensgeschichten von queeren Menschen in Brandenburg heute und in der Vergangenheit erzählt eine neue Ausstellung in Potsdam.
[...] Mit der Ausstellung gehe es ihnen darum, zu informieren und sichtbar zu machen, sagte Martina Weyrauch, Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale. Schließlich würden diese Menschen immer noch Anfeindungen erleben. „Wir merken, dass die Aggressivität oft Resultat eines Nicht-Wissens ist“, sagte sie. Erst mit Offenheit könne man diese überwinden, sagte Weyrauch und fügte hinzu: „Ich freue mich riesig, dieses bunte Thema hier im Haus haben.“
Auf Tafeln sind in zwei Räumen die Geschichten und Schicksale von trans Menschen sowie Homosexuellen aus verschiedenen Epochen bis heute zu lesen. Außerdem wird über den zeitgeschichtlichen Hintergrund und die Bedingungen zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches, der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus und der DDR aufgeklärt. Die Ausstellung, die künftig als Wanderausstellung durch verschiedene Institutionen ziehen soll, wurde gemeinsam mit dem Institut für Soziale Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg, des Vereins Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern und der Amadeu Antonio Stiftung erarbeitet.[...]
Auszug aus dem Beitrag von Birte Förster in den PNN vom 7.03.2020
Anders, bunt und mutig
Ausstellung über Schwule, Lesben und Transgender aus Brandenburg in der Landeszentrale für politische Bildung
Ein Beitrag von Andreas Fritsche im Neuen Deutschland vom 6.03.2020
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