Tim

Durch Qualität kann man überzeugen

Tim

Tim

Geboren im Juli 1990
Besucht das Marie-Curie-Gymnasium in Wittenberge

Beruf
Ich möchte eigentlich studieren, weil man dadurch meiner Meinung nach viele Möglichkeiten hat. Aber ich bin mir noch gar nicht sicher, was ich mal studieren soll. Vielleicht Jura, so wie Jeanette. Ist sicher ziemlich kompliziert. Aber eigentlich ist alles schwer.


Jugendweihe
Zur Jugendweihe habe ich zusammen mit einem Mädchen aus meiner Klasse den „Dank der Jugendlichen“ gesprochen. War aufregend und auch ein bisschen komisch. Später hat dann der Schauspieler Udo Schenk gesprochen, weil der aus Wittenberge kommt. Das war lustig! Meine Rede hab ich auf dem Computer geschrieben und dann meiner Mutter gezeigt, die hat noch ein bisschen dran rumkorrigiert. Inzwischen hab ich meine Rede auch schon an andere Schulen gegeben, damit die sich mal angucken können, wie man das so macht. Erwachsener fühl ich mich seit meiner Jugendweihe nicht unbedingt, es ist einfach so eine Etappe.
 

Schule
Wir sind eine Klasse, die sich sehr gut versteht und einen starken Zusammenhalt hat. Im letzten Jahr gab‘s mal ein Problem mit Mobbing und vielen Missverständnissen, aber das hat sich jetzt auch schon wieder gelöst. Unser Klassenlehrer hatte sich zwei Stunden Zeit dafür genommen, das macht er sonst nie, daran konnte man sehen, wie ernst es war. Es gab dann eine große Aussprache in der Klasse mit dem Mädchen, das gemobbt wurde. Nicht alle Probleme, die sie da auf den Tisch gelegt hat, hab ich auch so gesehen. Aber ich konnte es schon verstehen, dass sie sich nicht wohl gefühlt hat, weil mir so was auch mal passiert ist. Aber an Selbstmord hab ich nicht gedacht. Nee, so schlimm war es nun auch wieder nicht. Die Aussprache hat auf jeden Fall was gebracht. Es hat sich jetzt so gut wie gelegt und sie wird nicht mehr gemobbt. Natürlich liebt sie jetzt keiner besonders, aber alle können ordentlich mit ihr reden.


DDR
Geschichte find ich im Moment nicht so interessant. Sich mit Revolutionen und Napoleon und all den Jahreszahlen rumzuquälen macht mir nicht so besonders viel Spaß. Wenn wir dann zum 1. Weltkrieg kommen, würde mich das mehr interessieren. Auch DDR-Geschichte ist interessant.

Als im Fernsehen so viele Ost-Shows liefen, hab ich mir die angesehen und was ich nicht wusste, hab ich meine Eltern gefragt. Meine Großeltern erzählen auch oft von früher. Also vom Krieg und wie schlimm es da war und wie gut es uns jetzt geht.

 

Meine Eltern sind geschieden, aber meine Mutti hat wieder einen neuen Mann und ich eine kleine Schwester. Die ist jetzt drei und wird langsam frech und erzählt viel. Wir vertragen uns gut. Montags muss ich abends auf sie aufpassen, weil meine Mutti zum Sport geht.

Mit meiner Mutter komm ich eigentlich gut klar. Nur manchmal kann es passieren, dass sie nicht versteht, welche Probleme und Sorgen ich habe, weil sie eine andere Generation ist. Zum Beispiel möchte ich gern länger in die Disco oder überhaupt im Sommer länger rausgehen. Sie erlaubt es aber nicht, und deshalb gibt es Ärger. Ich denke aber, dass es immer Konflikte zwischen den Generationen gibt und kann mir durchaus vorstellen, dass mir als Rentner auch nicht passt, was die Jugend so macht und ich mich dann darüber aufrege. Vielleicht würde ich auch Angst haben, wenn ich ein Kind hätte. Da verstehe ich meine Mutter. Aber immer ist ihre Sorge nicht berechtigt. Bei uns wird zum Schluss derjenige Sieger, der die besseren Argumente hat.

Mein richtiger Vater hat jetzt ein Fitnessstudio hier in Wittenberge, da könnte ich jederzeit Sport machen. Mach ich aber noch nicht, obwohl er es sich wünschen würde. Aber im Moment hab ich immer keine Zeit und auch keine Lust drauf. Mal sehen, in ein oder zwei Jahren. Vielleicht sollte ich früher damit anfangen, damit ich nicht mehr wie ein Spargeltarzan aussehe. Man muss nicht gleich Muckis wie Schwarzenegger haben, aber etwas mehr könnte es schon sein.



Politik
Wir unterhalten uns in der Familie, wenn etwas auf der Welt passiert. Also der 11. September ist so ein Datum, da erinnere ich mich noch genau dran. Das war schon Angst und Schrecken, weil es ja überall auf der Welt passieren könnte. Das muss nicht immer New York oder Amerika sein. Es kann auch hier in Wittenberge passieren oder irgendwo anders. Da haben wir viel drüber geredet.


Glück
Für mich bedeutet Glück, dass man mit seiner Familie gut auskommt und nicht viel Stress mit seinen Freunden hat. Ich hab keinen besten Freund, sondern eine beste Freundin: Jeanette, das ist meine Kumpeline. Glück bedeutet auch, dass man richtig im Leben dabei ist und nicht abseits steht.


Von meinen Eltern wünsche ich mir:
Ich würde mir wünschen, dass ich von ihnen mehr verstanden werde. Zum Beispiel bei der Lösung von Problemen.

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