Man wird doch mal seine Meinung sagen dürfen...

Meinungsfreiheit gilt - ebenso wie die eng damit verbundene Pressefreiheit - als ein Gradmesser für den Zustand der Demokratie. Die Landeszentrale hatte gestern aus Anlass des Internationalen Tages der Pressefreiheit in ihrer Rubrik Aktuelles auf einen Angriff gegen die Spremberger RUNDSCHAU hingewiesen, der eben diese demokratischen Grundrechte verletzte.

Mit Nazi-Parolen und Schmierereien am Redaktionssitz sollten die Reporter eingeschüchtert werden. Dahinter stecke - so der Verfassungsschutz - die örtliche Neonaziszene. Immer häufiger werden gerade Lokalreporter, die kritisch über rechtsextreme Aktivitäten vor Ort berichten, von Neonazis bedroht.

Sind wir auf dem Weg in eine rechte Gesinnungsdiktatur?

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"Denn nichts", so Innenminister Dietmar Woidke (SPD), "treffe die Neonazis so sehr wie eine breite Information und öffentliche Auseinandersetzung zu ihren wirklichen Zielen und ihrem Vorgehen dabei".

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Jana Steinke
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Dr. Jana Steinke ist stellvertretende Leiterin der Landeszentrale. Sie leitet den Bereich Webkommunikation/ Digitale Bildung und interessiert sich für Menschen und alles, was sie miteinander ins Gespräch bringt. Dafür reißt sie gern Barrieren ein. Leichte Sprache liegt ihr besonders am Herzen.

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Warum kein NPD Verbot?

Weil wir in einem Rechtsstaat leben und ein Parteiverbot rechtlichen Grundprinzipien entsprechen muss. Die Bundesrepublik ist eine stabile Demokratie und kann das Aufkommen solcher Parteien, die an der Grenze zu Legalität agieren, solange verkraften, bis diese Grenzen überschritten werden. Panikmotivierte Eingriffe in die Rechtsordnung klingen nach „Anti-Terrorgesetzen“, „Rasterfahndung“ und „Patriot act“, also gerade nach jenen Zuständen, die seitens derselben linken Kreise heftig kritisiert werden, die jetzt nach einem NPD Verbot schreien.

Herzlichen Dank für die Berichterstattung. Es ist längst überfällig, dass deutlich auf die Mikroebene hingewiesen wird und auf die Probleme, denen sich speziell Lokaljournalisten ausgesetzt sehen, wenn sie Kritik an der rechtsextreme Szene üben. Rechtsextreme Gruppierungen organisieren sich v.a. auf regionaler und lokaler Ebene, daher wird der Kampf gegen Rechtsextremismus insbesondere vor Ort ausgetragen. Welche Zivilcourage eine Aufklärung  über Rechtsradikalismus und die „Neue Rechte“ erfordert, zeigt auch die „Enttarnung“ und die Biografie Anton Maegerles eindrücklich.

Allerding spreche ich mich dagegen aus, gleich den „Teufel an die Wand zu malen“ und eine „rechte Gesinnungsdiktatur“ zu prognostizieren. Probleme gibt es auch ohne eine solche Dramatisierung zu genüge. Auch dieser spezielle Fall (der Beitrag der Spremberger Rundschau) zeigt, dass es reichlich „wehrhafte“ Demokraten und Lokalreporter gibt, die gewillt sind, rechtsextreme Strukturen zu entlarven. Jedoch liefert die an den Tag gelegte Gewaltbereitschaft einen Anstoß dafür, erneut ein NPD Verbot in die Diskussion zu bringen. Mir ist völlig unverständlich, warum eine Partei mit nachweisbarer personeller Kontinuität zu gewaltbereiten und verfassungswidrigen Gruppen auch noch mit Steuergeldern finanziert wird? Warum muss eine Gesellschaft erst durch Gewaltakte (Stichwort NSU) daran erinnert werden, wie wichtig es ist, sich vor Systemfeinden zu schützen?

Bravo Landeszentrale... wichtige Wortmeldung! Beklemmendes Foto...

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