Musik des "Dritten Reichs"

Die Zeit des Nationalsozialismus brachte eine Vielzahl von Kampf- und Propagandaliedern hervor, die insbesondere zur Verherrlichung des Systems und seiner Organisationen dienten.

Liederbuch

Das Absingen oder -spielen dieses Liedes verwirklicht wegen seiner deutlichen Übereinstimmung mit der Ideologie des Nationalsozialismus einen Straftatbestand.

Weitere mit der nationalsozialistischen Ideologie eng verknüpfte und daher unter den § 86 a StGB fallende Lieder sind beispielsweise:

  • „Vorwärts! Vorwärts!“ („Unsre Fahne flattert uns voran“),
  • „Ein junges Volk steht auf“ (Lieder der Hitlerjugend),
  • „Sturm, Sturm, Sturm“ (Liedgut der NSDAP),
  • „Brüder in Zechen und Gruben“ (Kampflied der NSDAP),
  • „Siehst Du im Osten das Morgenrot“ (NSDAP-Liedgut),
  • „Es stehet in Deutschland“ (Kampflied der SA) und
  • „Wir sind die Sturmkolonnen ... es lebe Adolf Hitler“ (SA-Liedgut).

Das Oberlandesgericht Oldenburg hat 1987 entschieden, dass ein Straftatbestand auch dann gegeben ist, wenn ein Lied ohne oder mit anderem Text gespielt wird: „Gerade die Melodie macht Symbolkraft aus“*.

In der Kritik:
Die Rock-Band Frei.Wild steht im Rampenlicht. Weil sie nationalistisch und völkisch sein soll und dennoch für den wichtigsten deutschen Musikpreis nominiert war. weiterlesen

Allerdings haben Nationalsozialisten vor allem in den 1920er Jahren einige Melodien von Arbeitervolksliedern übernommen und deren Texte geringfügig, aber an entscheidenden Stellen verändert. Deshalb sind bei der Beurteilung von Liedern, erst recht von einzelnen Melodien, immer die konkreten Umstände sowie die erkennbare Zielrichtung zu berücksichtigen.


Quelle: Verfassungsschutz Brandenburg, 2013

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Kommentare

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Ich besitze eine umfangreiche Schellackplattensammlung und spiele hin und wieder im Freundes und Bekanntenkreis Platten ab. Sie spiegeln in anschaulicher Weise den Zeitraum zwischen zwei Weltkriegen und dem Wiederaufbau wieder. Ich würde auch durchaus NS Propaganda vorstellen wollen, da diese aufgrund iherer sehr eingängigen Musik einen großen Bekanntheitsgrad erlangten und in meinen Augen die Absichten, die sich dahinter verbargen, verharmlosten. Beispiele sind "Bomben auf Engeland" oder "Panzer rollen in Afrika vor".
Das spiegelt in keiner Weise meine Werte wieder, zeigt jedoch, dass die Propaganda sehr eingängig war! Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, die durch die Massenmedien immer mehr und mit allen möglichen Hype polarisiert, sollten auch solche Mechanismen, die in einem Krieg mündeten dargestellt werden.
Wäre es problematisch, wenn ich im Rahmen eines Vortrages auch diese Musik mit entsprechenden Erläuterungen abspielen würde?

Sehr geehrter Herr Schmiedecke,

im privatem Kreis in einem Vortrag durch entsprechende Erläuterungen und Einordnungen eingebettet, ist Ihr Vorhaben durchaus möglich. Sowohl in öffentlich rechtlichen Medien als auch in Kinoveranstaltungen gab es in der Vergangenheit auch schon zahlreiche interessante Darstellungen dazu. Beim Recherchieren werden Sie darauf stoßen. 

Erhellende Erkenntnisse wünscht Ihnen Martina Weyrauch

Mit Verboten verfälscht man Geschichte. Wer weiß dann in ferner Zukunft noch, was Wirklichkeit war.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für einen Kommentar genommen haben. Aus historischer Sicht können Verbote auch Teil der Geschichtsschreibung werden und in diesem Rahmen für zukünftige Generationen einen Zugang zu dem, "wie es gewesen ist", eröffnen.
Viele Grüße Ihre Landeszentrale

Verbote sind immer eine relative Sache, oft ist die Intention hinter dem Abspielen sehr wichtig. Genauso wie Serdar Somuncu(Türkische Herkunft) in die Schulen gegangen ist und dort "Mein Kampf" vorgelesen hat. Das geschah allerdings im Rahmen der Aufklärung und damit die Jungen Leute einmal sehen können wie richtig schlecht dieses sonst auch oft verherrlichte Werk wirklich ist.

Nebenbei bemerkt , euer Captcha ist so übel, das ich im 4. Anlauf Chatgpt genutzt habe um es zu lösen :-(

Zudem können Verbote eben immer genau das Gegenteil bewirken, Bands wie die Ärzte oder die toten Hosen, sind ja auch erst durch die verbote einzelner Lieder richtig bekannt geworden.

Alles nicht immer so einfach...

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