Nationalsozialistischer Untergrund nannte sich eine rechtsextreme terroristische Vereinigung, die seit Anfang der 1990er Jahre aktiv war. Die drei Jenaer Uwe Mundlos (geb. 1973), Beate Zschäpe (geb. 1975) und Uwe Böhnhardt (geb. 1977) waren der Kern dieser Gruppe. Durch den Tod von Mundlos und Böhnhardt 2011 gilt die Vereinigung als aufgelöst. Den drei Rechtsextremen werden neun Morde mit fremdenfeindlichem Hintergrund, einer an einer Polizeibeamtin, mehrere Fälle schwerer Körperverletzung und unzählige andere Straftaten zugeschrieben.
Das Zwickauer Terror-Trio
Was waren die Motive, die das Terror-Trio zu seinen Schreckenstaten antrieb? Aus welchem Milieu stammen sie und ihre Unterstützer?
Die Mitglieder der NSU waren in der rechten Szene gut vernetzt. Bis zu 200 Personen sollen die Gruppe bei der Verübung der Straftaten und beim Untertauchen unterstützt haben. Die NSU-Mitglieder sind vor ihrem Untertauchen häufig mit Straftaten aufgefallen und waren den Behörden bekannt. 2011 wurde Zschäpe verhaftet und steht in München vor Gericht. Die beiden Männer Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen sich selbst getötet haben, um der Verhaftung zu entgehen.
Der Fall legte unzählige Ermittlungsfehler von Polizei und Geheimdiensten offen und hat Kritiker bestärkt, die seit langem darauf hinweisen, wie unzureichend rechtsextreme Gewalt in Deutschland bekämpft und geahndet werde.
Auch der Brandenburger Verfassungsschutz hat in der Aufklärung der NSU-Morde Hinweise übersehen und ist deshalb in schwerwiegende Kritik geraten. Er soll die Justiz in den 1990er Jahren getäuscht haben, um einen schweren Straftäter als V-Mann Piato einzusetzen und dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages Ermittlungsergebnisse vorenthalten haben. Ein sächsischer Unterstützer des NSU wurde in Grabow/Brandenburg festgenommen, wo er bei seinem Bruder untergetaucht war.
kb, Juni 2013 (aktualisiert von BLPB, Juli 2017)
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