Ende Januar/Anfang Februar 1945 begann die letzte Phase des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die sowjetische Armee stand auf einer Breite von 500 Kilometern an der Oder.
Am 31. Januar überquerten erste sowjetische Einheiten die Oder. Sie errichteten einen Brückenkopf bei Kienitz, am 2. Februar einen zweiten bei Reitwein. Um die Brückenköpfe und an anderen Stellen der Oderfront entbrannten erbitterte und äußerst verlustreiche Kämpfe. Allein die Festung Küstrin wechselte siebenmal die Fronten.
Am 16. April griffen sowjetische und polnische Truppen die stark befestigten deutschen Verteidigungsstellungen an den Seelower Höhen an. Panzer gingen unter Scheinwerferlicht vor. Nach zwei Tagen wurde der deutsche Widerstand gebrochen Der Fall der deutschen Hauptstadt und das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft standen unmittelbar bevor.
Doch gerade diese letzten Kriegstage brachten für die Soldaten und die Bevölkerung des Berliner Umfeldes unermessliche Leiden. Allein an den Seelower Höhen mussten etwa 33.000 sowjetische und polnische und 12.000 deutsche Soldaten ihr Leben lassen.
Frauen und Kinder aus Brandenburger Orten und Hunderttausende Flüchtlinge aus den Ostgebieten gerieten zwischen die Fronten, starben oder hatten unter Übergriffen zu leiden.
Der 60. Jahrestag der Seelower Schlacht war Anlass zu dieser Konferenz, die eine Reihe von Veranstaltungen im Kreis Märkisch Oderland einleitete, auf dessen Territorium die verlustreichsten Kämpfe stattfanden.
Die Konferenz war Anlass, sich mit diesem bedeutenden Abschnitt deutscher Zeitgeschichte auseinander zu setzen und seinen politischen Rang zu debattieren. Der erste Beitrag der Veranstaltung ordnete die Kämpfe ein in die allgemeine militärische Situation zu Beginn des Jahres 1945. Die beiden weiteren hatten den Zustand der sowjetischen Armee am Vorabend ihres Sieges und einen Vergleich der sowjetischen und deutschen Erinnerungskultur zum Inhalt.
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Landkreis Märkisch-Oderland.
Referenten:
Prof. Dr. Rolf-Dieter Müller, Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam
Dr. Kurt Arlt, Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam
Dr. Peter Jahn, Deutsch-russisches Museum Berlin-Karlshorst
Die Konferenz fand in der Region und darüber hinaus eine sehr starke Resonanz. Etwa 300 Besucher wurden gezählt, darunter auch Gäste aus Polen und Russland. Wegen des großen Interesses wird die Veranstaltung in der Reihe "Protokolle" dokumentiert.
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