Das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung legte 1919 die Akte „Einsteins Relativitätstheorie“ an. Der Berliner Wissenschaftshistoriker Siegfried Grundmann fand sie 1961 und nutzte sie zusammen mit anderen Akten – auch aus dem Potsdamer Raum – als Quellenmaterial für ein faszinierendes Buch.
Es zeichnet das Einstein-Bild der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts nach. Der Boden spannt sich von Einsteins Berufung nach Berlin über seine Aktivitäten, nach dem 1. Weltkrieg den „Boykott der deutschen Wissenschaft“ durch das Ausland überwinden zu helfen, bis zu seiner Rolle als Zielscheibe rechtsradikaler Angriffe gegen die „Jüdische Physik“ im Inland. Auf diese Weise wird deutlich, wie der Wissenschaftler immer stärker zu einer politischen Persönlichkeit wurde, die nach Hitlers Machtantritt schließlich rigoros mit Deutschland brach.
Die 2. Auflage fügt einen Abschnitt mit bisher unbekanntem Material zu FBI- und CIC-Berichten über Einsteins angebliche Kontakte zur KPD und zur Kommunistischen Internationale hinzu.
Gast: Prof. Dr. Siegfried Grundmann
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