Die Worte „prekär“ und „Prekariat“ werden, wenn es um den Kultursektor geht, beinahe inflationär verwendet. An ihrer Aktualität ändert das nichts. In Kunst und Kultur scheint der Begriff der Prekarität sogar das Lebensgefühl der Mehrheit der Akteure zu beschreiben. Doch muss prekäre Beschäftigung mit ungewissen Zukunftsaussichten die einzige Antwort auf die zunehmend schwierige Lage in Kunst und Kultur sein?
Neben Unsicherheit gibt es allerdings auch andere Reaktionen auf die veränderten Arbeitsbedingungen im kulturellen Sektor. So entsteht ein neues Unternehmertum mit effizienteren Geschäftsmodellen vom Kleinstunternehmer über die Genossenschaft bis zur GmbH. Gleichzeitig sieht sich eine große Zahl von Kulturakteuren als Hartz-IV-Empfänger mit dem Existenzminimum konfrontiert. Was bedeutet dieser Prozess für das Selbstverständnis der Kulturakteure? Welche Möglichkeiten der politischen Intervention oder Förderung gibt es?
Die Referentinnen und Referenten der Veranstaltung unserer Qualifizierungsreihe für Kulturakteure, Festivalveranstalter und Wirtschaftsfachkräfte werden sich diesen Fragen aus unterschiedlicher Perspektive widmen.
Wir möchten Sie ganz herzlich einladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, und freuen uns auf Ihre Anmeldung.
Programm
10.00 Uhr Anmeldung
10.30 Uhr Begrüßung
11.00 Uhr
Zum Beispiel Kulturakteure. Der Bedeutungswandel von Erwerbsarbeit und seine Verarbeitung (Prof. Dr. Klaus Dörre, Universität Jena)
11.45 Uhr
Von „edler Einfalt, stiller Größe“ zum Managementexperten?
Kulturakteure zwischen Kulturförderung und Kulturwirtschaft
(Dr. Thomas Strittmatter, Kulturberater, Hohen Neuendorf)
12.30 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr
Kultur und Existenzsicherung - Arbeitsmarktpolitische Strategien im Kultursektor (Bernhard Jirku, ver.di, Berlin)
14.15 Uhr
Die Geographie der Kreativen Klasse in Brandenburg (Michael Stützer, Universität Jena)
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr
Podium mit Kunstgenossenschaftsvertreterinnen (Katrin Roschig, Kunst und Gewerbegenossenschaft Feinkost, Leipzig und Janina Kracht, Kunst + Bau eG, Dresden)
16.15 Uhr
Gesellschaftliches und politisches Handeln (Martin Keil, Reinigungsgesellschaft, Dresden)
17.00 Uhr Abschlussdiskussion
17.30 Uhr Ende der Veranstaltung
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