Großkochberg und die Lausitz – unterschiedlicher könnten die Themen und Sujets nicht sein. Wer jedoch genau hinschaut, erkennt die unverwechselbare Handschrift des Regisseurs Peter Rocha. Beide Filme entstanden gegen Ende der DDR, 1985 „Eine Schlossgeschichte“ und „Die Schmerzen der Lausitz“ 1989/90. Die Schlossgeschichte erzählt von den Geschehnissen der Nachkriegszeit in Großkochberg. Das Schloss, in dem einst Goethes Geliebte Charlotte von Stein residierte, sollte gesprengt werden. Das Filmteam greift damit ein Thema auf, an das sich bis dahin in der DDR noch niemand gewagt hatte. In Äußerungen der damals Verantwortlichen werden Fehler und Unverstand der Entscheidung deutlich. Der zweite Film erzählt in eindrücklichen Bildern von den Braunkohlentagebauen im Raum Cottbus und seinen Folgen.
Peter Rocha, Jahrgang 1942, Absolvent der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg machte sich ab Anfang der 80er-Jahre einen Namen mit heiteren und unterhaltsamen Sichten auf DDR-Historie und -Alltag, die Probleme nicht verleugnen und unbequeme Fragen stellen. Damit waren Schwierigkeiten von offizieller Seite für seine Arbeit vorprogrammiert.
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