Wie die Flüchtlinge in die Gesellschaft integriert werden, ist eine Frage unserer Zukunft. Werden sie in Parallelwelten abtauchen oder lernen, unser Wertesystem zu akzeptieren?
Lehrer berichten, dass Schüler mit Andersgläubigen nichts zu tun haben wollen. Asylbewerber erzählen von Mobbing in den Heimen. Rabbiner Alter wurde auf der Straße bedroht und fordert, dass wir stärker für unsere Demokratie und die damit verbundenen Werte eintreten.
Die Dokumentation fragt: Gibt es Grenzen der Toleranz? Müssen wir dulden, dass die Gleichberechtigung ignoriert wird, Andersdenkende unterdrückt werden, dass es eine Paralleljustiz gibt? Könnte die Einwanderungspolitik Kanadas für Deutschland Vorbild sein? Wie läuft Integration dort ab? Was müsste getan werden, damit unsere Wertevorstellung auch bei Einwanderern ankommt und Parallelgesellschaften gar nicht erst entstehen?
KLIMASCHUTZ UND GERECHTIGKEIT
„OZON unterwegs“-Sendung von Hartmut Sommerschuh, Maren Schibilsky, Felix Krüger, Wolfgang Albus u.a., 2015, 30 Min.
Der heißeste Sommer seit Beginn der Messungen brachte Deutschland Tornados, brennende Getreidefelder und einen riesigen Flüchtlingsstrom. Gibt es da Zusammenhänge?
Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und einer der weltweit wichtigsten Experten, sagt ja. Die Einschläge kommen auch bei uns näher. Ungerechte Weltpolitik, die Konsumgier wohlhabender Länder wie Deutschland, das Auseinanderdriften von Armen und Reichen und die steigenden globalen Durchschnittstemperaturen werden noch mehr Flüchtlingsströme und Unwetter hervorbringen. In Syrien löste zwischen 2007 und 2010 eine gewaltige Dürre zunächst eine große Landflucht aus. Besonders betroffen ist Afrika, wo Bevölkerungsentwicklung, verlogene europäische Exportpolitik und Klimawandel aufeinander zu rasen. Prof. Hans Joachim Schellnhuber will "Partei ergreifen gegen eine Betriebsweise, die unweigerlich die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört". In seinem neuen Buch "Selbstverbrennung - die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff" beklagt er den Egoismus der reichen Staaten. Papst Franziskus berief ihn zum Chefberater für seine Enzyklika "Laudato Si". Nach 2000 Jahren Kirchengeschichte wurde es der erste gemeinsame Aufschrei von Wissenschaft und Vatikan zu Umweltschutz und Gerechtigkeit.
Filmgespräch mit Tatjana Ansbach (Rechtsanwältin Asyl- und Migrationsrecht, Autorin)
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