In Deutschland breiten sich Wölfe immer weiter aus – rund 30 Rudel sind es inzwischen. Obwohl sie streng geschützt sind, werden die Tiere immer wieder illegal abgeschossen.
Ist es der Wunsch, einen Jagdkonkurrenten aus dem Weg zu räumen, oder doch die uralte Angst vorm bösen Wolf? Müssen wir uns über die steigende Zahl der Wölfe Sorgen machen, oder ist es ein Erfolg für den Artenschutz?
Zu den Wolfschützern zählen kann sich seit neustem das Landeskriminalamt Sachsen. Die Beamten dort ermitteln gegen einen unbekannten Schützen, der im Frühjahr 2014 in der sächsischen Lausitz einen Wolf erlegte. Das Tier war der Vater eines Wolfsrudels. Ein herber Verlust, denn alleine kann seine Partnerin die Jungen nicht versorgen. Im Laufe des Sommers stellt sich heraus, dass alle Welpen gestorben sind – vermutlich an Hunger. Eine einzige Kugel hat eine ganze Familie von streng geschützten Wölfen dahingerafft. Kein Einzelfall – obwohl der Wolf eine der seltensten Tierarten Deutschlands ist und bei uns und in der Europäischen Union theoretisch strengen Schutz genießt.
Der Abschuss eines Wolfs ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit hohen Geldstrafen und Gefängnis geahndet werden kann. Warum zeigt das nicht die gewünschte abschreckende Wirkung? Weshalb schlägt den Wölfen noch immer solcher Hass entgegen?
Trotz illegaler Abschüsse gibt es immer mehr Wölfe bei uns. Sie kommen sogar bis vor die Tore Berlins oder Hamburgs – und jedes Jahr werden es mehr. Sollten wir uns darüber Sorgen machen? Wo stammen die Tiere her, wie weit wandern sie? Müssen wir überall in Deutschland mit Wölfen rechnen? Der Zoologe und Filmemacher Axel Gomille begibt sich für die ZDF-Dokumentationsreihe „planet e“ auf Spurensuche und folgt Wölfen und Wolfsforschern, Kriminalbeamten und Genetikern, um zu beleuchten, wie wir uns mit den Wölfen arrangieren können.
Anschließend Filmgespräch mit Britta Herter
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