30-Jahre alte Magnetbänder kommen an das Ende ihrer Lebenszeit, Farbfotos verblassen, funktionierende Abspielgeräte für Spezialformate sind vom Markt verschwunden. Wie lässt sich das Archivgut mit seinen Informationen dauerhaft bewahren?
Mit diesem Thema befasst sich Dr. Jens Niederhut in seinem Vortrag über die audiovisuelle Überlieferung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und ihre Bedeutung für die Forschung. Er erläutert die Schwierigkeiten und Herausforderungen, vor denen Archivare beim Erhalt des historischen Erbes in einem Wettlauf gegen die Zeit stehen. Eine Führung durch die Tonwerkstatt im Anschluss an den Vortrag gibt weitere Einblicke in die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs.
Neben den mehr als 100 Regalkilometern Akten umfasst das Erbe der Stasi über 1,7 Millionen Fotos, 2.850 Filme und Videos sowie mehr als 24.000 Tondokumente. Sie sind Sinnbild für die allumfassende Überwachung der Menschen in der DDR durch die Stasi. Aufnahmen von Verhören und Prozessen geben direkten Einblick in die Methoden der Geheimpolizei, Schulungsfilme und Fotos von Veranstaltungen zeigen das Innenleben des MfS.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv". Archivare, Rechercheure und Forscher des BStU präsentieren darin aktuelle Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen der Stasi-Unterlagen-Behörde. Sie geben Einblicke in fachspezifische Methoden und Arbeitsweisen mit den Stasi-Unterlagen. Die Reihe wird im 2. Halbjahr 2016 fortgesetzt:
12. Juli 2016: Überwachung und Kooperation. Die Arbeit der Stasi-Operativgruppen im sozialistischen Ausland
Weitere Termine: 13. September 2016, 8. November 2016
Veranstalter:
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
10106 Berlin
Telefon: (030) 23 24-71 78
Fax: (030) 23 24-71 79
E-Mail: veranstaltungen@bstu.bund.de
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