
„Die Akten gehören uns!“ – mit diesem Anspruch besetzen Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler im September 1990 die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und treten in einen Hungerstreik.
Kurz vor Abschluss des Einigungsvertrages spitzt sich die Diskussion um den zukünftigen Umgang mit den Stasi-Akten zu. Die Entwürfe sehen vor, dass die Akten für lange Zeit verschlossen bleiben. Der Protest weitet sich aus: Landesweit unterstützen Menschen die Forderung nach Öffnung der Akten mit Solidaritätsaktionen, Demos und Konzerten.
Der Einsatz zahlt sich aus: Ein Zusatz im Einigungsvertrag legt den Grundstein für den Erhalt und die Nutzung der Stasi-Unterlagen zum Zweck der persönlichen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung.
Mit Filmen und Zeitzeugengesprächen unter freiem Himmel nehmen wir Sie mit in das Jahr 1990.
Programm
18.30 Uhr
„Die Akten gehören uns!“
Filme und Zeitzeugengespräche
September 1990: Die Stasi ist aufgelöst, doch der zukünftige Umgang mit ihren Unterlagen ist noch vollkommen offen. Fernsehberichte aus diesen entscheidenden Tagen gepaart mit Gesprächen geben Einblicke in die Diskussion um die Akten, an der fast die Unterzeichnung des Einigungsvertrages gescheitert wäre. Zu Wort kommen beteiligte Besetzer sowie die Volkskammerpräsidentin und das letzte Staatsoberhaupt der DDR Sabine Bergmann-Pohl. Am Gespräch beteiligen sich auch der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn und der heutige Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Tom Sello.
Im Anschluss wird der Film Good Bye, Lenin! im Rahmen der Reihe „Campus-Kino. Filme in der Stasi-Zentrale“ gezeigt.
Eine Veranstaltung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft und dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Führungen
17 Uhr
Zeitzeugenrundgang
Geländespaziergang mit dem Bürgerrechtler und Besetzer aus dem September 1990 Michael Heinisch-Kirch.
Anmeldung: info@havemann-gesellschaft.de
17 Uhr
Treffpunkt Archiv
Kurzführung mit Einblick in einen Magazinraum des Stasi-Unterlagen-Archivs („Haus 7“).
Anmeldung: veranstaltungen@bstu.bund.de
Ganztägige Angebote von 10 Uhr bis 18 Uhr
Beispielaktensammlung
„Haus 7“ • Raum 029
Originalgetreu reproduzierte Vorgangsakten der Stasi ermöglichen einen Einblick in die Bestände des Stasi-Unterlagen-Archivs und die Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit.
Filme der Stasi
„Haus 7“ • Raum 427
Filmdokumente geben Einblick in die Methoden der Geheimpolizei und ihr Selbstverständnis.
Dokumentationen
„Haus 22“ • Besucherzentrum
Zeitgenössische Filmausschnitte und Berichte zeigen die Geschichte des Geländes im Kontext von Repression,
Revolution und Aufklärung.
Fotoausstellung
„Haus 22“ • Besucherzentrum
Originalaufnahmen aus dem Archiv der DDR-Opposition von der Besetzung der ehemaligen Stasi-Zentrale im September 1990.
Anträge zur Akteneinsicht stellen und Buchverkauf
„Haus 7“ • Ausstellungsinformation
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