
1989 gehörte Polarforscher Conrad Kopsch zum Team der vorletzten Antarktisexpedition der DDR. Für ihn die zweite Expedition und der Beginn einer langen Forschungslaufbahn. Die Georg-Forster-Station der DDR verfügte als einzige der Welt über langjährige Messreihen, die den Nachweis über die zeitliche und vertikale Ausdehnung des Ozonlochs bringen – bis heute international hoch anerkannte und gefragte Forschungsdaten.
Am Sonntag, den 19. Mai um 15 Uhr gibt Conrad Kopsch einen Einblick in seine Erlebnisse im ewigen Eis: von zahlreichen Expeditionen bis hin zu Überwinterungen in der Antarktis.
Als Entwicklungsingenieur für wissenschaftliche Messgeräte war Conrad Kopsch nach der Wende beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Potsdam tätig. Insgesamt nahm er an 46 Expeditionen teil, wobei sein Schwerpunkt in der Geophysik (Geomagnetik und Seismik) lag. Seine letzten Fahrten vor Renteneintritt unternahm er mit den Forschungsschiffen „Polarstern“, FS.„Sonne“, FS. “Heincke“ und der „Polar Queen“.
Anlass des Vortrags ist die Sonderausstellung Der Reiniger, die Katze und der Mond des Künstlerinnenkollektivs U5 im Museum Utopie und Alltag. Bei einem Depotbesuch entdeckten die Macherinnen eine Schachtel mit Dias der letzten DDR-Antarktis-Expedition. Diese inspirierte die Künstlerinnen zu einer Videoarbeit, einer Installation und zahlreichen Miniaturen. Ein munterer Reigen humorvoller Assoziationen und Interpretationen entsteht zum Beispiel dann, wenn die Künstlerinnen den Bogen zwischen der Forschung zum Ozonloch, an dem die DDR mit in der Antarktis gesammelten Daten maßgeblich beteiligt war, und dem in der DDR beliebten und heute wieder produzierten ACTION-Haarspray herstellen. In der Ausstellung selbst finden sich derlei Geschichten zahlreich.
Die Ausstellung, kuratiert von Helene Romakin und Lea Schleiffenbaum, entstand mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der GeWi – Gebäudewirtschaft Eisenhüttenstadt GmbH.
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen