In Brandenburg werden dringend Ärzte gesucht. 30 % der Ärzte sind älter als 60 Jahre, viele Mediziner arbeiten im Pensionsalter weiter, weil sie ihre Praxis nicht verkaufen können. Aber das Alter ist nur ein Problem. Auf der Suchliste in den Kommunen stehen vor allem Kinder-, Haut- und Hausärzte. Auch in den Kliniken sind Stellen nicht besetzt. Obwohl in den vielfach neu gebauten oder sanierten Krankenhäusern die Ausstattung gut sei, ließen sich Ärzte nur schwer in die berlinfernen Gegenden locken. Der Grund liegt nicht nur am geringeren Osttarif und den Mehrarbeitsstunden, sondern auch am Umfeld mit geringen Freizeit- und Kulturangeboten.
Die Politik, besonders die Landespolitik, ist herausgefordert, hier Weichen für die Zukunft zu stellen. Angesichts des Medizinermangels in Brandenburg wollen Ärzteverbände mehr junge Fachkräfte ins Land holen. Die Anwerbung von polnischen Ärzten ist nicht unumstritten, leidet Polen doch selbst unter einem eklatanten Ärztemangel. In der Weiterbildung und in der Ausbildungssituation der Ärzte gibt es Reserven. Ein Ziel ist es, die Facharztausbildung in regionalen Krankenhäusern und Praxen zu optimieren, um in kürzerer Zeit den Abschluss erlangen zu können. Für die ländlichen Regionen wird das Vorhaben „Gemeindeschwester“ neu angedacht.
Referenten:
- Hartmut Reiners, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie
- Andreas Schwark, Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg
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