Im siebenten „Zeitschnitt“-Jahr möchten wir Filme zur Diskussion stellen, die widerständiges Verhalten zeigen und/oder die durch ihre Machart selbst eine solche Haltung bezeugen. Neu wird sein, dass erstmals auch Filme berücksichtigt werden, die nicht in der DDR gedreht wurden und sich auch nicht unmittelbar mit Geschehnissen aus deren Geschichte beschäftigen. Ausgangspunkt für diese Überlegungen war das Jahr 1968, dessen systemübergreifende Eruptionen sich 2018 zum 50. Mal jähren. Die unter der Überschrift „Kunst und Rebellion“ stehende „Zeitschnitt“-Saison wird Filme anbieten, die auf Vorgeschichte und Folgen des Jahres 1968 verweisen. Ereignisse in der DDR werden in europäische und globale Zusammenhänge gebracht.
Das Mädchen aus dem Fahrstuhl DDR 1990,
95 Minuten, Spielfilm R: Herrmann Zschoche D: Rolf Lukoschek, Barbara Sommer, Karin Gregorek
„Frank ist braver Sohn eines Funktionärsehepaars, hochbegabter Musterschüler, FDJ-Sekretär. Doch dann lernt der Zehntklässler eine Gleichaltrige kennen, die in seinem Hochhaus in sehr viel weniger privilegierten Verhältnissen lebt. Er verliebt sich, stellt Fragen, das kleine Rädchen im Getriebe der DDR mag nicht mehr reibungslos funktionieren. Frank lernt schnell, was passiert, wenn man das Gerede von der ‚sozialistischen Demokratie’ ernst nimmt und man das SED-System durch konstruktive Kritik verbessern möchte. Bei seiner Erstaufführung Anfang 1991 wurde das von talentierten jungen Laiendarstellern getragene Werk kaum mehr beachtet und ist bis heute weitgehend unbekannt geblieben.“ (Jan Gympel, Berlin-Film-Katalog)
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