Im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück wurden in der Zeit des Nationalsozialismus mehr als 130.000 überwiegend weibliche Häftlinge unter menschenunwürdigsten Bedingungen gefangen gehalten. Ab 1942 diente Ravensbrück auch als zentrales Ausbildungslager für rund 4.000 Aufseherinnen, die anschließend in verschiedenen Konzentrationslagern eingesetzt wurden.
Nach 1945 hielten sich die ehemaligen KZ-Aufseherinnen für Mitläuferinnen und beriefen sich auf ihre „Dienstpflicht“: Viele wollten daher nach dem Krieg keine Verantwortung für ihr Tun übernehmen. Manche gaben gar den Häftlingen die Schuld an den Grausamkeiten im KZ.
Welche Rolle spielten die Aufseherinnen wirklich?
Welche Biografien mündeten in diese "Karrieren", welche politischen Orientierungen und individuellen Motive führten zu ihrem Tun?
Brisant ist auch die Frage, wie die Kinder ehemaliger SS-Aufseherinnen mit der mütterlichen Vergangenheit umgehen. Ausschnitte eines Interview mit einer Mutter und ihren Töchtern werden in der Veranstaltung zu hören sein.
Gäste:
- Simone Erpel, Herausgeberin
- Jeanette Toussaint, Autorin
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