Für die innerdeutsche Grenze war der 26. Mai 1952 von großer Bedeutung. Von diesem Tag an wurde ein dreistufiges Sperrgebiet an der Demarkationslinie der DDR gegen über der Bundesrepublik auf sowjetischen Befehl hin geschaffen. Bereits fünf Tage später begann die gewaltsame Aussiedlung von unerwünschten Bürgern aus diesem Grenzstreifen in das Innere der DDR. Die Landesverwaltung Thüringen des MfS nannte dies „Aktion Ungeziefer“.
Infolge des Mauerbaus am 13. August 1961 erfolgte eine erneute Aussiedlungswelle in das Innere der DDR. Dieses Mal waren auch Bewohner im damaligen Bezirk Potsdam davon betroffen, die zu nahe an der Grenze wohnten und als politisch unzuverlässig galten. Das Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze und seit 1964 auch gegenüber West-Berlin war ein vom Rest der DDR abgeschnittener Teil, der nahezu nur von den dort Lebenden oder Arbeitenden betreten werden durfte. Um die dortige Bevölkerung zur Kooperation mit den Grenztruppen zu zwingen und z. B. Fremde zu denunzieren, wurden auch nach 1961 vereinzelt Familien aus dem Grenzgebiet zwangsausgesiedelt.
Von solch einer Aktion gegen eine Familie in Großburschla erzählt der Film „Es gab kein Niemandsland. Ein Dorf im Sperrbezirk“ von Hans Sparschuh und Rainer Burmeister.
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