Was soll aufs Etikett?
Die Lebensmittelkennzeichnung ist für den Verbraucher oftmals ein Buch mit sieben Siegeln: Einerseits gab es noch nie eine solche Flut von Lebensmittel-Kennzeichnungsregeln. Der Verbraucher sieht sich mit langen Aufl istungen und Nummern von Inhalts- oder Zusatzstoffen sowie einer Vielzahl an Gütesiegeln und Markennamen konfrontiert, die nicht selten eher verwirren als die Entscheidung zum Kauf eines Produktes zu erleichtern.
Andererseits bleiben Lücken, beispielsweise wenn es um eine klare Angabe der Herkunft der Produkte geht. Unzulänglich sind auch die Regelungen zur Kennzeichnung von loser Ware. Die
Nährwertkennzeichnung erfolgt bislang freiwillig statt obligatorisch.
Gleichzeitig enthält die Werbung bei Lebensmitteln ein großes Irreführungs- und Täuschungspotential: Beliebte Mittel sind Werbung mit angeblich besonderer Güte und Exklusivität, mit besonderen Herstellungs- und Haltungsbedingungen oder unklare Herkunftsangaben. Auch werden gesundheitsfördernde Wirkungen suggeriert, die nicht zutreffen oder sogar schädlich sein können.
Daher ist zu fragen: Wie kann eine verbesserte Information der Verbraucher bei der Lebensmittelkennzeichnung erfolgen? Brauchen wir mehr Information oder eine Reduktion von Komplexität bzw. eine Konzentration auf das Wesentliche?
Bereits in den letzten Jahren hat es zahlreiche Verbesserungen in der Lebensmittelkenn- zeichnung der Länder der Europäischen Union gegeben. Die gerade von der EU festgelegten einheitlichen Regelungen zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben über Lebensmittel werden als ein wichtiger Schritt in Richtung verbesserter Information für Verbraucher gewertet.
Was sind die nächsten Schritte?
Wie viel und was will und muss ein Verbraucher wirklich wissen? Wie mündig ist der Verbraucher tatsächlich? Brauchen wir eine einheitliche Kennzeichnung in Europa? Haben wir zu
viel oder zu wenig Regulierung?
Diese Fragen werden im Mittelpunkt unserer Veranstaltung stehen. Wir laden Sie herzlich ein, sich an dieser für den Verbraucherschutz wichtigen Debatte zu beteiligen.
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