Im Herbst 1976 reiste der Liedermacher Wolf Biermann für eine Konzertreise in die Bundesrepublik. Kurz nach seinem ersten Auftritt in Köln verkündete die SED die Ausbürgerung des kritischen Musikers aufgrund seines "feindseligen Auftretens" gegenüber der DDR. Damit vollstreckte die SED-Führung einen Plan, den die Stasi bereits drei Jahre zuvor entwickelte.
Anhand von MfS-Unterlagen aus der Stasi-Mediathek veranschaulicht ein Vortrag, wie die Stasi aus der stetigen Überwachung Biermanns Maßnahmen und Strategien entwickelte, um den Liedermacher mundtot zu machen. Darüber hinaus präsentiert der Vortrag die Stasi-Mediathek als Online-Angebot des BStU. Wie und in welchem Umfang werden Stasi-Unterlagen für die Mediathek digitalisiert? Wie werden Geschichten, wie die Ausbürgerung Wolf Biermanns, online aufbereitet?
Im Anschluss folgt eine Führung durch das Stasi-Unterlagen-Archiv zum Thema "Die Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) der Stasi". Zuletzt arbeiteten etwa 180.000 IM für das MfS. Welche Bedeutung hatten die Spitzel für die Geheimpolizei? Welche Rolle spielten sie bei der Überwachung von Oppositionellen wie Wolf Biermann? Wie haben sie gearbeitet?
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv". Darin präsentieren Archivare, Rechercheure und Forscher aktuelle Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen der Stasi-Unterlagen-Behörde. Sie erläutern die Arbeit im Umgang mit dem Archivgut und geben Einblicke in fachspezifische Methoden und Arbeitsweisen mit den Stasi-Unterlagen.
Die Reihe wird 2017 fortgesetzt. Aktuelle Termine finden Sie auf www.bstu.de
Der Eintritt ist frei.
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