Folgenschwerer Wahlbetrug

Der Protest gegen die manipulierten Wahlergebnisse im Mai 1989 als Auftakt zur Revolution

Vortrag und Diskussion

Am 7. Mai 1989 fanden in der DDR Kommunalwahlen statt. Von Wahlen im heutigen Sinne kann man dabei kaum sprechen. Es gab nur eine Liste mit den Kandidaten der Nationalen Front, von denen die meisten der SED angehörten. Dieser Liste sollten die Bürger öffentlich ihre Stimme geben, in einem Wahllokal aber nicht in einer Wahlkabine. 98,77 % der Wahlberechtigten beteiligten sich an der "Wahl", von denen widerum 98,85 % für die Liste der Nationalen Front stimmten - so die offiziele Version.

Zur Geschichte der Wahlen

Wahlen in der DDR

Doch immer mehr Menschen zweifelten an diesen Zustimmungsergebnissen und so gingen auch in Potsdam zahlreiche kritische Bürger zur Kontrolle der Wahlauszählung in die Wahllokale. Sie schrieben die Zählergebnisse mit und stellten am Abend fest, dass bereits in den wenigen Wahllokalen mehr Nein-Stimmen waren als der SED-Wahlleiter am Abend für ganz Potsdam verkündete.

Der vermutete Wahlbetrug war bewiesen. Dies gab den nicht zugelassenen Oppositionsgruppen Kraft und auch Unterstützung.

Anlässlich des 25. Jahrestags dieses aufgedeckten Wahlbetrugs soll in einer Veranstaltung gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, und einigen damaligen Wahlkontrolleuren an dieses Ereignis erinnert und in den Prozess des politischen Umbruchs in der DDR und den anderen ostmitteleuropäischen Ländern eingeordnet werden.

Ablauf:

  • Begrüßung
    Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
  • Einleitung
    Ulrike Poppe, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
  • Vortrag
    Dr. Peter Ulrich Weiß, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Podiumsdiskussion
    u. a. mit Carola Stabe, Detlef Kaminski und Dr. Justus Werdin

Die Veranstaltung findet in der Reihe "Beziehungskrisen - Freund- und Feindbilder im kurzen 20. Jahrhundert" statt, die gemeinsam mit zahlreichen Potsdamer Institutionen der historischen Forschung und Bildung veranstaltet wird. Zwischen dem 11. März und dem 4. Dezember werden insgesamt 11 Veranstaltungen in Potsdam angeboten.

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