Über 60 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus leiden in Deutschland noch immer viele Menschen unter den Folgen ihrer NS-Verfolgung. Diese holt sie im Alter ein, wenn lange verdrängte Erfahrungen plötzlich und unvermittelt wieder ins Gedächtnis rücken.
Die Zeitzeugin und Überlebende Trude Simonsohn fühlt sich verpflichtet, „für alle die zu reden, die nicht mehr reden können“*. Unmittelbar nach 1945 sei dies nicht möglich gewesen, doch heute wisse sie, wie wichtig das Reden im Sinne von Trauerarbeit sei. Wenn geschwiegen werde, müssten es die Kinder übernehmen, Trauerarbeit für ihre Eltern zu leisten.
Trude Simonsohn wird in ihrem Vortrag über die Begegnung mit jungen Menschen im Rahmen ihrer Zeitzeugenarbeit und mit Zwangsarbeitern aus Osteuropa sprechen. Sie wird schildern, wie belastend es für die Überlebenden gewesen sei, ihre Ansprüche auf Gesundheitsschäden nach dem Bundesentschädigungsgesetz vor deutschen Gerichten durchzufechten.
Gemeinsam mit den Podiumsgästen Johan Lansen vom Sinai Centrum in Amersfoort und Dariusz Pawlos von der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung wird sie darüber diskutieren, wie die Überlebenden heute mit ihren Erfahrungen umgehen, welche Unterstützung sie benötigen, welche Erwartungen und Wünsche sie an Politik und Gesellschaft haben und wie die Situation der Überlebenden in den Niederlanden und Polen aussieht.
Zu diesen Fragen möchten wir gerne auch mit Ihnen diskutieren und Sie
anschließend zu einem Glas Wein einladen.
Aufgrund der Sichterheitskontrollen im Centrum Judaicum bitten wir um Anmeldung und rechtzeitiges erscheinen.
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