Lenin in Vogelsang

Deutsch-russische Erinnerungen an eine sowjetische Garnison in Brandenburg

Filmvorführung mit Diskussionsrunde

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Das Dokumentarfilmprojekt "Lenin in Vogelsang" beschäftigt sich mit der ehemaligen sowjetischen Kasernenanlage in Vogelsang und vergleicht die Erinnerungen, welche deutsche und russische Zeitzeugen an das Nebeneinanderleben haben.

Bei Vogelsang, einem kleinen brandenburgischen Dorf, wurde 1952 eine Garnison der Westtruppe der sowjetischen Streitkräfte errichtet. Mit zeitweise über 15.000 stationierten Militärs, deren Familienangehörigen und Zivilisten war die »Militärstadt« nach Wünsdorf die größte russische Liegenschaft in der DDR. Nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg lebten die ehemaligen »Feinde« nebeneinander und waren plötzlich »Brüder«. Wie sind die damals 200 Dorfeinwohner den Stationierten begegnet? Wie haben sich »Besatzer« und »Besetzte« gegenseitig wahrgenommen? Wie gestalteten sich die Beziehungen, welche offiziellen und inoffiziellen Kontakte gab es?

In dem Dokumentarfilm werden russische und deutsche Zeitzeugen zu diesen Themen individuelle und persönliche Erlebnisse erzählen. Aus unterschiedlichen kulturellen Perspektiven erinnern sie sich an den gemeinsamen Alltag. Die Gewalterfahrungen der unmittelbaren Nachkriegszeit kommen ebenso zur Sprache wie offizielle gemeinsame Feierlichkeiten und illegale Tauschgeschäfte mit Sprit, Baumaterialien und Lebensmitteln.

Über den Film treten die Narrative in einen virtuellen Dialog, indem russischen und deutschen Zeitzeugen Ausschnitte der jeweils anderen Interviews vorgespielt werden. Dadurch werden widersprüchliche Erinnerungen, Vorstellungen und Konzepte miteinander konfrontiert und es wird deutlich, was die »Deutschen« und die »Russen« auch jetzt noch trennt und was sie verbindet. So dokumentiert der Film anhand dieses konkreten Beispiels ein besonderes Kapitel der deutsch-russischen Beziehungsgeschichte.

Wir wollen den Film im Rahmen von Diskussionsveranstaltungen vorführen und ihn auf einer DVD mit Beiheft verbreiten. So soll der Film diesen Teil der DDR-Geschichte wieder ins Bewusstsein rufen und für die jüngere Generation zugänglich machen. Gleichzeitig regt das Filmprojekt zum Dialog über die deutsch-sowjetische Beziehungsgeschichte und damit auch die heutigen deutsch-russischen Beziehungen an.

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