Nicht erst das Auffliegen der rechtsterroristischen Gruppe NSU macht deutlich, dass die rechte Szene in den vergangenen Jahren zunehmend erstarkt ist und sich ausdifferenziert hat. Das Bild eines Rechtsextremen mit Springerstiefeln und Bomberjacke ist nur eine, vor allem öffentlich wahrnehmbare Erscheinungsform. Die „Neuen Nazis“ verstehen es, gesellschaftliche Trends und Stimmungen für sich zu nutzen. Neben den gewaltbereiten „Autonomen Nationalisten“, die besonders Jugendliche anziehen, geben sich die Rechtspopulisten nach außen hin konservativ und knüpfen mit islamophoben Inhalten an bürgerliche Positionen an.
In seinem Buch „Neue Nazis“ beleuchtet Toralf Staud die Entwicklungen der rechten Szene auch jenseits der NPD. Was macht die aktuellen Strömungen in der rechten Szene aus und was kann dieser entgegengesetzt werden?
Die Frage, wie es den Rechtsextremisten gelingt, sich vorhandene fremdenfeindliche Vorurteilsstrukturen nutzbar zu machen und damit gesellschaftsfähig zu werden, gewinnt eine historische Dimension durch das besondere Datum unserer Mittwochsgesellschaft in diesem Monat. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler nach dem Wahlsieg der NSDAP zum Reichskanzler ernannt.
Toralf Staud arbeitet als freier Journalist und Autor. Er war leitender Redakteur beim Portal „netz-gegen-nazis.de“ und Politikredakteur der ZEIT. Staud veröffentlichte u.a. die Bücher „Moderne Nazis“ und „Das Buch gegen Nazis“. Im Dezember 2012 brachte er zusammen mit Johannes Radke das Buch „Neue Nazis. Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts“ heraus.
Moderation: Joachim Gessinger, Vorstand Heirnich-Böll-Stiftung Brandenburg
Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung wird gebeten.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung (Berlin) statt.
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