
Die ersten Jahre der Weimarer Republik erscheinen rückblickend als Abfolge von Gewalttaten, obwohl sich der Zusammenbruch des Kaiserreichs überraschend unblutig vollzogen hatte. Dann aber schufen Gegenrevolution, aber auch Gewalt von links und Gewalt der Siegermächte ein gesellschaftliches Klima, das in Mordhetze, Putsch und Bürgerkrieg mündete, bis es mit dem Ende des Jahres 1923 für wenige Jahre zu einem trügerischen Abebben offener Gewalt kam.
Der Vortrag wird den Mord am deutschen Reichsaußenminister Walther Rathenau im Juni 1922 in diese Gewaltspirale einordnen. Er erörtert die Hintergründe des Anschlags ebenso wie seine zeitgenössische Rezeption und fragt nach den über 1923 hinausweisenden Kontinuitätslinien der Gewalt gegen die Republik.
Vortragender Prof. Dr. Martin Sabrow, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
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