Bröckelnde Fassaden, einstürzende Dächer, Leerstand und zerbrochene Scheiben – am Ende der 1980er Jahre befanden sich zahlreiche Innenstädte in der DDR in einem katastrophalen baulichen Zustand. Auch in Potsdam gab es solche Orte des Verfalls. Wie es so weit kommen konnte, ist dagegen kaum bekannt. Dieses Stück Städtebau- und Zeitgeschichte erzählt die Wanderausstellung „Stadtwende“.
In einem einführenden Ausstellungteil, der durch insgesamt 10 ostdeutsche Städte wandert, werden die Hintergründe und Fehlentwicklungen von Städtebau und Stadterneuerung in der DDR im europäischen Kontext beleuchtet. Ein eigens für Potsdam erarbeiteter Bereich widmet sich daran anknüpfend den besonderen Entwicklungen in Potsdam.
Großes Augenmerk gilt dabei der Kritik und dem Widerstand jener mutigen Bürger und Initiativen, die in der bewegten Zeit zwischen 1988 und 1990 Abriss und Verfall in ihrer Stadt nicht länger tatenlos zusehen wollten. Ihr persönlicher Einsatz für die Rettung von historischen Gebäuden und Ensembles bilden das Herzstück der Ausstellung.
Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse eines vierjährigen BMBF-Forschungsprojektes der Technischen Universität Kaiserslautern mit der Bauhaus Universität Weimar, dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner und der Universität Kassel. Nach Brandenburg/Havel, Stralsund, Erfurt und Schwerin ist Potsdam die fünfte Station.
Das Potsdam Museum freut sich, diese Ausstellung vom 10.12.2022 bis 12.02.2023 in seinen Räumen dem Publikum zugänglich machen zu können. Vor dem Hintergrund der regen Potsdamer Diskussionskultur um das Stadtbild und baulichem Erbe ist dieser Blick von außen sehr bereichernd.
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