Terror in der Provinz Brandenburg

Frühe Konzentrationslager 1933/34

Wanderausstellung

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Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Nationalsozialisten feierten ihren Sieg in großen Kundgebungen. In allen Regionen Brandenburgs verschleppten Polizei und „Hilfspolizei“ tausende politischer Gegner in provisorische Haftstätten. Am 21. März 1933 richtete die SA in Oranienburg das erste KZ Preußens ein; in den Monaten danach kamen weitere acht Lager hinzu. Bis Oktober 1933 löste die NS-Regierung die meisten der spontan eingerichteten Folterstätten und kleineren Lager zu Gunsten von größeren KZ, wie Oranienburg und Brandenburg, auf. Mit der von Hitler am 30. Juni 1934 persönlich befohlenen Mordaktion gegen Teile der SA war die Machtergreifung abgeschlossen; Demokratie und Rechtsstaat waren endgültig beseitig. Tausende Verfolgte, unter ihnen viele Juden, hatten bis dahin Deutschland verlassen müssen; andere organisierten in der Illegalität den politischen Widerstand.

Der erste Teil der Ausstellung thematisiert wichtige Ereignisse der Jahre 1933 und 1934 und zeigt deren Auswirkungen in der Provinz Brandenburg. In einem zweiten Teil werden die frühen Konzentrationslager der Provinz Brandenburg in Alt-Daber bei Wittstock, Börnicke bei Nauen, Brandenburg/Havel, Havelberg, Meissnershof bei Velten/Hennigsdorf, Oranienburg, Perleberg und Sonnenburg vor allem anhand von Biographien dargestellt.

In der Stadt Brandenburg an der Havel richtete die Polizei im August 1933 das alte Zuchthaus wieder her; ab Oktober 1933 galt das Gefängnis in Brandenburg als staatliches Konzentrationslager. Die ersten 90 Häftlinge trafen am 24. August ein: binnen weniger Wochen stieg die Zahl der Gefangenen auf bis zu 1.200 an. Die Inhaftierten kamen hauptsächlich aus Brandenburg, Potsdam und Rathenow sowie aus den Kreisen Westhavelland und Zauch-Belzig. Aufgrund der Weihnachts-Amnestie des Reichspräsidenten kam es im Dezember 1933 zur Entlassung von über 300 Gefangenen. Nach der Auflösung des KZ am 31. Januar 1934 überstellte man die Insassen in die Konzentrationslager Lichtenburg und Oranienburg.

Ausstellungseröffung 28. Mai 2014, 19 Uhr

Begrüßung

  • Dr. Franz Schopper, Landesarchäologe und Direktor des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg

Grußworte

  • Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg/Havel
  • Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Einführung

  • Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

 

Eine Wanderausstellung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten/ Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen. Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.


Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr
 

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... Die frühen Lager entstanden vor den Augen der Öffentlichkeit. „Viele waren in direkter Nähe von Wohngebieten“, sagt Horst Seferens, Sprecher der Gedenkstättenstiftung. In Börnicke litten die Gefangenen unmittelbar am Ortsrand. „Von morgens bis abends waren die Schreie der Häftlinge bis ins Dorf Börnicke zu hören“, erinnerte sich der Dorfbewohner Max Otto später. Auch Zeitungsberichte über die Verhaftungen bezeugen, dass die Bevölkerung darüber informiert sein konnte."

Aus dem Kommentar zur Ausstellung über die ersten Konzentrationslager in Brandenburg in der MAZ vom 28.05.14.

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