Mittwochsgesellschaft mit Ulrike Poppe Der Umgang der rot-roten Koalition Brandenburgs mit aktuellen wie alten Informationen über die Zusammenarbeit von Abgeordneten mit dem Unterdrückungsapparat der DDR hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Ministerpräsident Platzeck fragt mit Hinweis auf die Haltung von Sozialdemokraten zu SS-Angehörigen, wie weit belastete Gruppen von Menschen in die neue demokratische Gesellschaft integriert werden sollen und fordert Versöhnung, die ehemaligen Tätern eine zweite Chance einräume. Wir fragen, ob Versöhnung nicht zuerst Wahrheit voraussetzt. Auch darüber, welche Chancen denn die Opfer der Staatsmacht in der großen und vor allem dann in der gewendeten 'kleinen DDR' tatsächlich hatten und heute endlich bekommen sollten. Eine mögliche Antwort auf diese Fragen könnte das neu geschaffene Amt der Stasi-Beauftragten in Brandenburg sein, zu deren Aufgaben die Hilfe für SED- und Stasi-Opfer sowie die Beratung öffentlicher Stellen im Umgang mit ehemaligen inoffiziellen Mitarbeitern zählt. Die ehemalige Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe wurde einstimmig gewählt, ihr Amt beginnt am 1. März. Wie sieht sie ihre Aufgaben? Ulrike Poppe, gebürtige Rostockerin, engagierte sich in der ehemaligen DDR in der Oppositionsbewegung. Ihre eigenen Erfahrungen mit der Staatssicherheit bestehen u.a. in einer sechswöchigen Untersuchungshaft, weil sie zusammen mit Bärbel Bohley 'landesverräterischer Nachrichtenübermittlung' beschuldigt wurde. Ulrike Poppe lebt in Berlin. Moderation: Joachim Gessinger und Wolfgang Templin
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