„Wir dachten, wir können die Welt aus den Angeln heben“, erinnert sich eine der Gründerinnen der Fraueninitiative. Politische Arbeit, Wahlkampf, Beruf, Familie…Woher die Energie kam, dies alles zu meistern, verwundert die Beteiligten noch heute.
Eine Sonderausstellung in der Gedenkstätte Lindenstraße würdigt vom 26. August 2022 bis zum 8. Januar 2023 am Beispiel der Unabhängigen Initiative Potsdamer Frauen das politische Engagement von Frauen während der Friedlichen Revolution und in der Transformationszeit.
Die Initiative gründete sich im Dezember 1989. Sie hatte ab Januar 1990, zusammen mit weiteren Gruppen der Bürger:innenbewegung und neu gegründeten Parteien, ihren Sitz im ehemaligen MfS-Untersuchungsgefängnis in der Lindenstraße. Mit ihrem Einsatz für die rechtliche, soziale und politische Gleichstellung beider Geschlechter war sie am Aufbau demokratischer Strukturen in Potsdam und im Land Brandenburg beteiligt.
Demokratisches Rüstzeug hatten die Gründerinnen der Fraueninitiative sich schon vorher angeeignet, etwa in den nichtstaatlichen Arbeitskreisen Solidarische Kirche und Feministische Theologie. Die Ausstellung folgt dem Werdegang der Gruppe und den daraus entstandenen Projekten. Zu den bekanntesten gehören das Autonome Frauenzentrum Potsdam e.V. und der Mädchentreff Zimtzicken. Ausgewählte Biografien zeigen, was die Frauen zu ihrem Engagement bewegte. Mit Filmen, Fotos und Interviews wirft die Ausstellung einen Blick zurück auf die ereignisreichen Jahre. Doch was ist aus dem Aufbruch geworden und wie sieht es heute mit den geschlechterpolitischen Forderungen von damals aus?
Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Lesungen, Filmveranstaltungen, Diskussionen, Stadtführungen und Workshops für Jugendliche vertieft ausgewählte Themen der Ausstellung und weitet zugleich den Blick hin zu neuen Aspekten.
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