
Von 1939 bis 1945 wurden etwa 123.000 Frauen und Kinder in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakischen Republik gehörten tschechische, später auch slowakische Opfer dazu. Diese Frauen haben eine wesentliche Bedeutung für die Geschichte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück, zumal neben den politisch Verfolgten der rassistische Terror auch Jüdinnen, Sintezze und Romnja aus Böhmen, Mähren, Schlesien, der Slowakei und der Karpatenukraine erfasste.
Mit der vorliegenden umfangreichen Studie der Historikerin Pavla Plachá liegt nun eine auf langjähriger Forschungsarbeit basierende Darstellung der tschechoslowakischen Haftgruppe des KZ Ravensbrück vor.
Die Autorin skizziert in ihrer Arbeit detailreich zahlreiche Verfolgungsschicksale und Überlebenswege. Das in der Tschechoslowakei seit 1948 von realsozialistischen Deutungen geprägte und noch heute dominierende Bild der Erinnerung wird umfassend revidiert.
Moderation: Jan Švimberský, M. A., Gedenkstätte Ravensbrück.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen