Fotografien von Michael Lüder
Während die Bilder des Mauerfalles und der sich umarmenden Menschen fest im kollektiven Gedächtnis eingebrannt sind, ist die Suche nach Resten dieses Bauwerks, das als „antifaschistischer Schutzwall“ am 13. August 1961 errichtet wurde, mühsam geworden. Längst ist die Mauer abgetragen, sind die Wachtürme verschwunden und das ehemalige Grenzland bebaut.
Der Fotograf Michael Lüder begab sich auf Spurensuche nach der verschwundenen Mauer, die einst auf einer Länge von 165 Kilometern West-Berlin von Ostberlin und dem Brandenburger Umland trennte. Geboren und aufgewachsen in der DDR und in unmittelbarer Nähe zur Grenze gelebt, wollte er das „Monstrum Mauer“ nicht vollständig vergessen, ignoriert und gelöscht wissen und fotografiert deshalb seit sechs Jahren Orte, wo einst die Mauer stand.
Michael Lüder wählte die Dunkelheit als Metapher für die verschwundene Grenze und fotografierte ausschließlich nachts oder in der Dämmerung. Seine „Nacht-Räume“ sind Momentaufnahmen, die die Trennlinien zwischen Ost und West verschwimmen lassen und gleichzeitig Erinnerung und Neuentdeckung sind.
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