
Die Zuwanderung von Flüchtlingen und die Frage nach dem Umgang mit ihnen hat die politische Kultur in Deutschland verändert. Galgen für „Volksverräter“ in der Regierung werden offen zur Schau gestellt, gewaltsame Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und Repräsentanten des demokratischen Systems nehmen zu. Während sich überall im Land Tausende für eine Kultur des Willkommens engagieren, stellen sich tausende Andere genau dagegen. Sie spazieren oder sympathisieren als „besorgte Bürger“ mit Bewegungen wie Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) und ihren Ablegern.
Warum zeigen sich so viele Menschen aus der so genannten Mitte der Gesellschaft mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten? Was sagt dies über den Zustand der Demokratie in Deutschland und in Europa aus? Wo lassen sich Brücken der Verständigung bauen und wo endet der Dialog? Diese und weitere Fragen sollen in der Veranstaltung diskutiert und Perspektiven für die künftige gesellschaftliche Entwicklung aufgezeigt werden.
Gäste:
- Dr. Henrik Scheller, Politologe, Deutsches Institut für Urbanistik
- Felix M. Steiner, Journalist, Pegida-Kenner
- Dirk Wilking, Geschäftsführer Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung, Rechtsextremismus-Experte
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Kommentare
KommentierenRechtsextrem oder nur populistisch?
[...] Es sei im Übrigen paradox, dass ausgerechnet in berlinfernen Regionen Brandenburgs, in denen die Bevölkerungszahl in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist, besonders häufig Vorbehalte gegen hinzuziehende Ausländer bestünden, während beispielsweise im bevölkerungsstarken Potsdam eine gute Willkommenskultur herrsche, obwohl hier Zuwanderung gar nicht so gebraucht werde. Wilking berichtete, in Brandenburg gebe es Kommunen, in denen der Erfolg des Bürgermeisters daran gemessen werde, wie viele Ausländer er von seiner Kommune fern halten könne. [...]
Aus dem Kommentar von Holger Catenhusen in den PNN vom 29.01.16
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