Das Kürzel BStU steht für "Behörde des/ der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR". Die Behörde hat den Auftrag, die Öffentlichkeit über Struktur, Methoden und Wirkungsweise des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zu unterrichten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die sichergestellten Stasi-Unterlagen, die die Behörde in ihren Archiven aufbewahrt. Dabei handelt es sich um mehr als 111 Kilometer Aktenmaterial und mehr als 1,4 Millionen Fotos.
Privatpersonen, Institutionen und die Öffentlichkeit haben das Recht, diese nach den gesetzlichen Vorschriften des Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) einzusehen. Zu Beginn arbeiteten 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentralstelle Berlin und den damals 14 Außenstellen. Heute sind es zwölf Außenstellen. Mittlerweile sind mehr als 1.600 Beschäftigte in der Stasi-Unterlagen-Behörde tätig.
Zahlen und Fakten: Am 2. Januar 1992 haben die ersten Bürgerinnen und Bürger Einsicht in ihre Stasi-Akte nehmen können. Erster Leiter der Behörde war von 1990 bis 2000 der Rostocker Pfarrer Joachim Gauck, seit März 2012 deutscher Bundespräsident. In der Bevölkerung hatte sich für die BStU auch der Name Gauck-Behörde eingebürgert. Nachfolgerin Joachim Gaucks bei der BStU wurde im Oktober 2000 Marianne Birthler. Ihr folgte am 15. März 2011 der Journalist und ehemalige Jenaer Bürgerrechtler Roland Jahn.
BLPB, Oktober 2013
Quelle: www.bstu.bund.de
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