Liebe Leserinnen und Leser,

das Altern der Gesellschaft ist ein Ausdruck des demografischen Wandels, auch in Brandenburg. Wir stellen Ihnen ein Projekt vor, dass von Studenten angeschoben wurde und heute von Bewohnern der ländlichen Region um Kyritz getragen wird: Jung & Alt mit Zukunft. Denn eines ist klar: Unterstützung für Ältere kann nur funktionieren, wenn auch die Jüngeren von den stabilen Netzwerken am Ort profitieren.

Mit dem Altwerden beschäftigt sich auch der Autor Sven Kuntze. Er wird aus seinem Buch lesen, in dem er mit selbstironischem Blick auf sein Pensionisten-Dasein blickt.

Eine andere Seite des demografischen Wandels ist der Fachkräftemangel. Im Mai dieses Jahres führte unser Nachbar Polen die Arbeitnehmerfreizügigkeit ein. Welche Auswirkungen hat dieser Schritt auf Brandenburg und seine Wirtschaft? Ein hochaktuelles Diskussionsthema.

Mit der Kapitalismuskritik im Weblog läuten wir weitere Debatten ein, die im November folgen werden.
Und schauen Sie auch auf Projekte in Ihrer Region - der Veranstaltungskalender politischer Bildung macht's möglich.

Herzliche Grüße aus Potsdam

die Redaktion
 

Wie wollen Sie im Alter leben?


Bürger als Experten in eigener Sache
Podiumsdiskussion am 20. Oktober, 18 Uhr in der Landeszentrale
Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind in Brandenburg deutlich zu spüren: der Wegzug junger Menschen, Fachkräftemangel, hohe Arbeitslosigkeit, Leerstand von Wohnhäusern, Ausdünnen der Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel... die Liste ließe sich fortsetzen.
Inzwischen gibt es jedoch auch eine gegenläufige Bewegung. Allerorten sammeln Bürger Ideen, wie man den demografischen Wandel gestalten kann. Sie werden zu Experten ihres eigenen Lebens

Nachbarschaft als Chance


Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und Polen
Dienstag, 25. Oktober, 18 Uhr, Landeszentrale
Brandenburg liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Polen: Was bedeutet diese Lage für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Landes? Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Partnern aus Polen in den letzten 20 Jahren entwickelt? Welche neuen Möglichkeiten gibt es nach dem 1. Mai 2011?

Deutschland wird dir gefallen: Autobiographie


NachLese - Unterwegs
Dienstag, 25. Oktober, 19:30 Uhr, Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus Rafael Seligmann, 1947 in Tel Aviv als Sohn deutsch-jüdischer Einwanderer geboren, kehrte 1957 mit seinen Eltern in ihre Heimat zurück. Plötzlich ist er Analphabet, kann er doch seine Muttersprache Deutsch zunächst weder lesen noch schreiben. Auf Handwerkerlehre, Abitur und Studium folgen Romane, Sachbücher, Kolumnen und Essays. Heute ist Rafael Seligmann in der deutschen Sprache und Kultur beheimatet. Seine jüdische Identität verleugnet er dennoch nie – auch nicht, als er feststellen musste, dass die israelische Militärgesellschaft nicht die seine ist.

Altern wie ein Gentleman


Zwischen Müßiggang und Engagement
NachLese - Das politische Buch
Mittwoch, 26. Oktober, 18 Uhr, Landeszentrale
Vor vier Jahren hat es ihn erwischt – raus aus dem prallen Leben eines ARD-Hauptstadtkorrespondenten und rein in die Rente. Sven Kuntze hatte sich ganz bewusst nicht vorbereitet auf diesen Schritt, er sprang lieber ins kalte Wasser. Er machte Erfahrungen von Freiheit, Freizeit und Müßiggang, spürte aber auch, wie man als älterer Mensch für Jüngere quasi zu einem unsichtbaren Neutrum mutiert.

Veranstaltungskalender politischer Bildung

Weitere interessante Veranstaltungen von Akteuren politischer Bildung aus dem Land Brandenburg sind in unserem Veranstaltungskalender zu finden.

Konservative Kapitalismuskritik (1)

Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zweifelt am Kapitalismus: „Ein Jahrzehnt enthemmter Finanzmarktökonomie entpuppt sich als das erfolgreichste Resozialisierungsprogramm linker Gesellschaftskritik. So abgewirtschaftet sie schien, sie ist nicht nur wieder da, sie wird auch gebraucht.“

Konservative Kapitalismuskritik (2)


Ein bemerkenswert düsterer Artikel erschien am 20. August in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die (nicht dem konservativen Lager zuzurechnenden) Soziologen Jens Beckert und Wolfgang Streeck gehen darin der Frage nach, welche Möglichkeiten zur Lösung der Finanzkrise es geben könnte.
Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Man müsse damit rechnen, dass „aus der ungelösten Finanzkrise eine soziale und politische Krise entstehen wird“.