Eine Krise jagt die nächste: Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Klimakrise – schon lange nicht mehr musste sich die Welt mit derart vielen dicht aufeinander folgenden globalen Krisen auseinandersetzen. Kaum eine der Krisen ist jedoch von allen gleichermaßen verursacht oder global in ihren Auswirkungen. Sie treffen unterschiedliche Erdteile, unterschiedliche Länder, unterschiedliche Regionen ohne auf die Grenzen zu achten und sie treffen unterschiedliche Menschen, oft die Benachteiligten mehr als die, die es sich leisten können, etwas gegen aufkommende Bedrohungen zu tun. Wir nehmen die aktuelle Krisensituation zum Anlass um herauszufinden, ob es in globalen Krisen eine gemeinsame Verantwortung und somit eine gemeinsame Solidarität der Weltgesellschaft – heute und in Zukunft - geben kann.
Wir haben John Sloboda und Alfred Hirsch eingeladen. Sloboda hat zusammen mit Chris Abbott und Paul Rogers der Oxford Research Group die Schrift Jenseits des Terrors. Was unsere Welt wirklich bedroht verfasst. Von Hirsch erschien 2006 die Publikation Verantwortung in der Zivilgesellschaft. Zur Konjunktur eines widersprüchlichen Prinzips. John Sloboda ist auf der Suche nach dem, was die Bedrohung des 21. Jahrhunderts sein wird und kommt zu dem Schluss, dass der Klimawandel mit seinen sozialen Folgen eine der größten Bedrohungen unseres Jahrtausends ist. Der Klimawandel als gemeinsame Bedrohung betrifft uns alle – jedoch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und unterschiedlichen Intensitäten. Wer hat den Klimawandel verursacht und wer trägt die Verantwortung?
Wir möchten herausfinden, was wir heutigen und zukünftigen Bedrohungen entgegen setzen können. Gibt es in einer Welt, in der wie einander immer näher kommen, durch Reisen, Internet und Kommunikation, die Möglichkeit eines sich neu verstehenden Individuums, das Verantwortung für Andere stärker spürt und wahrnimmt. Was heißt Verantwortung in der Weltgesellschaft, zu der wir uns alle zählen? Kann es eine weltweite Solidarität geben?
John Sloboda, Geschäftsführer der Oxford Research Group, ist zudem emeritierter Professor der Psychologie der University of Keele und Honorarprofessor an der School of Politics and International Relations am Royal Holloway an der University of London.
Alfred Hirsch, Senior fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, war zuvor wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwicklung und Frieden an der Universität Duisburg-Essen und Koordinator der Forschungsgruppe Kulturen der Verantwortung am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Er arbeitet unter anderem in dem Projekt Perspektiven der Verantwortungsgesellschaft.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen