Integration und Integrationsdebatte

Unter Integration versteht man „die gesellschaftliche und politische Eingliederung von Personen oder Bevölkerungsgruppen, die sich bspw. durch ihre ethnische Zugehörigkeit, Religion, Sprache etc. unterscheiden.“* Durch Lern- und Anpassungsprozesse auf Seiten der Migranten sowie auch auf Seiten der aufnehmenden Gesellschaft soll ein gemeinschaftliches Zusammenleben erreicht und den Migranten die Möglichkeit zur sozialen und wirtschaftlichen Teilhabe gegeben werden.

Lange Zeit weigerten sich viele politische und gesellschaftliche Akteure anzuerkennen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Deshalb wurden auch nur wenige Maßnahmen getroffen, um die Integration von Migranten z.B. in das Bildungssystem oder in den Arbeitsmarkt zu fördern. Erst seit Ende der 1990er Jahre erfolgte ein Umdenken. Gesetze wurden überarbeitet, auf allen staatlichen Ebenen gibt es Integrationsbeauftragte und im Jahr 2007 wurde ein Nationaler Integrationsplan veröffentlicht.

Dennoch sind bis heute viele Fragen darüber offen, was gelungene Integration bedeuten soll, ob und wie das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen gestaltet werden kann und welche Maßnahmen nötig sind, um Probleme bei der Integration zu beheben. Die Debatte über diese Fragen erfolgt sowohl wissenschaftlich als auch politisch und medial. Nach wie vor spielen dabei Vorurteile und Ängste eine Rolle. Trotz der bereits zu verzeichnenden Erfolge bei der sprachlichen, sozialen und wirtschaftlichen Integration bedarf es daher noch einiger Anstrengungen, um das Miteinander in Deutschland dauerhaft erfolgreich zu fördern.

Brandenburg war eines der ersten Bundesländer, die ein Landesintegrationskonzept erarbeiteten. Das erste Konzept wurde 2002 erstellt und 2005 überarbeitet. Ein neues Konzept gibt es seit März 2014, das jetzt dem Landtag zur Abstimmung vorliegt. Als wichtiges Integrationsziel wird darin die verstärkte Einbürgerung genannt. Von 1991 bis 2012 wurden in Brandenburg insgesamt 27.275 Menschen eingebürgert. In Brandenburg leben rund 60.000 Ausländerinnen und Ausländer und über 143.000 Menschen mit Migrationshintergrund.

Lesetipp

j.h., April 2014

Unter Verwendung von: Heckmann, Friedrich (2013): Die Integrationsdebatte in Deutschland.  In: Meier-Braun, Karl-Heinz/ Weber, Reinhold (Hrsg.): Deutschland Einwanderungsland. Begriffe-Fakten-Kontroversen. Stuttgart: 227-229.

Linktipps

  • RAA Brandenburg

    Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie

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