Reichsfahnen neben Friedenstauben, antisemitische Verschwörungserzählungen im Plenarsaal oder Hitler-Memes im Chatverlauf: Der Rechtsextremismus in Deutschland hat sich in den letzten Jahren verändert – vor allem sein Resonanzraum. Vielerorts reden Menschen mit entsprechenden Weltbildern unverhohlen im öffentlichen Raum mit, gelten ihre Anschauungen plötzlich nicht mehr als ewiggestrig.
Was auf Protesten gegen die Corona-Maßnahmen anfing, ist auch bei Friedensdemonstrationen im Kontext des russischen Angriffskrieges zu beobachten: Esoterisch-alternativen Gruppen oder linken Friedensaktivist/-innen scheint es egal zu sein, neben stramm Rechten zu laufen. Doch nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern werden rechtsextreme Positionen in der „Mitte“ akzeptierter.
Daneben ist der „klassische“ Rechtsextremismus keineswegs am Ende: RechtsRock-Konzerte erfahren nach wie vor einen hohen Zulauf, Neonazis siedeln sich im ländlichen Raum an, eine neue Partei „rechts von der Union“ radikalisiert sich zunehmend. Als Stichwortgeber fungiert dabei jenes vermeintlich intellektuelle Spektrum der sogenannten „Neuen Rechten“, das sich schon lange darauf vorbereitet hatte, diese Rolle zu übernehmen.
Von Rechten also nicht Neues? Die zweitägige Fachtagung in Düsseldorf sucht Antworten auf diese Frage und macht eine Bestandsaufnahme – Rechtsextremismus anno 2024.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen