Queer

Leichte Sprache: Echte Vielfalt

Queer ist ein englisches Wort und bedeutet schräg oder seltsam. Lange Zeit wurde es als Schimpfwort benutzt, vor allem gegenüber schwulen Männern. Heute wird der Begriff als positive Selbstbezeichnung von einzelnen Personen oder ganzen Bewegungen genutzt. Sie drücken damit aus, dass sie ihre geschlechtliche Identität, ihr Aussehen, ihr Verhalten oder ihre Vorstellungen von romantischer und körperlicher Liebe außerhalb der gesellschaftlichen Normen sehen.

Sie lehnen es ab, dass Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Beziehungsform in Schubladen gesteckt werden. Zusätzlich wird queer häufig als Sammelbezeichnung verwendet für Bisexuelle, Lesben, Schwule, transgeschlechtliche Menschen und Menschen, die noch keine Bezeichnung für sich gefunden haben (questioning).

Fahne für Menschen, die sich als genderqueer bezeichnen
 
Genderqueer Pride-Flagge, 2011 entworfen von Marilyn Roxie:[3] - lavendel für androgyn, queer (m↔w) - weiß für Ungeschlechtliche (agender) - grün für Personen außerhalb der Binärität
Lavendel steht als Mischung von hellblau und rosa für Menschen, die sich sowohl als weiblich als auch männlich identifizieren. Dunkelgrün steht für Menschen, die sich als weder männlich noch weiblich bezeichnen. Weiß steht für diejenigen, die sich überhaupt nicht über Geschlechter definieren wollen.

Ein Bewusstsein für queeres Leben schaffen unter anderem Drag Kings oder die etwas bekannteren Drag Queens. Das sind Personen, die mit Geschlechterrollen, -vorstellungen und -stereotypen spielen und sie so hinterfragen. Auf Partys, Demonstrationen oder verschiedenen Bühnenprogrammen präsentieren sie meist überzeichnete Versionen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Das Wort Drag kommt aus dem englischen Theater, in dem es Frauen früher verboten war mitzuspielen. Männer übernahmen weibliche Rollen. Hinter ihren Rollennamen stand die Abkürzung (drag = dressed as a girl = angezogen als Mädchen).

Drag ist eine Kunstform, die in vielen Facetten daherkommt. Sie geht über bloßes Verkleiden hinaus und kann, muss aber nicht politisch sein. Die Rolle auf der Bühne ist dabei unabhängig von der eigenen Geschlechtsidentität oder dem Geschlechtsausdruck im Alltag. Die Kostüme und das Make-up sind häufig sehr kreativ und aufwendig gestaltet. Die meisten Drag Kings und Drag Queens verwenden einen Künstlernamen.

BLPB, Juli 2020

Lesetipp

Linktipps

  • „Ohne Mut geht hier nichts!“

    Die Ausstellung „‚Ohne Mut geht hier nichts!‘ Lesbisch, schwul und trans* in Brandenburg – gestern und heute“ zeigt die Vielfalt von Brandenburger Lebensläufen, von Selbstbehauptung und Verfolgung vom Kaiserreich bis heute. Sie wurde 2020 in der Landeszentrale gezeigt und kann beim Landesverband AndersARTiG e. V. ausgeliehen werden.

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