Alle handelnden Personen sind frei erfunden. Scripted Reality bei RTL

- Beitrag von GSchultz

Das Wichtigste steht ja bekanntlich immer im Kleingedruckten. „Alle handelnden Personen sind frei erfunden“, heißt es nach 60 Minuten im Abspann. Wie hoch mag der Anteil der Fernsehzuschauer sein, die diesen Hinweis noch mitbekommen? Eigentlich ist es kaum möglich, den Satz zu entziffern, denn die Einblendung dauert nur knappe zwei Sekunden und die Schrift ist so klein gehalten wie der Sehtest beim Augenarzt.

Filmwechsel. Zur aktuellen Debatte um das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

- Beitrag von GSchultz

Ein ungewöhnliches Denkmal hat das Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset da geschaffen. Im Berliner Tiergarten, in unmittelbarer Nähe des Holocaust-Mahnmals, wurde im Mai 2008 das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen eingeweiht. Das Denkmal nimmt Bezug auf das gegenüberliegende Stelenfeld. Es besteht jedoch nur aus einer einzigen Stele, die zudem in verfremdeter Form dargestellt wird. Durch ein Fenster in der Stele ist ein Endlos-Film mit zwei sich küssenden Männern zu sehen.

Jedem das Seine. Zur Geschichte einer Redewendung

- Beitrag von GSchultz

„Jedem das Seine“. Die Liste der Unternehmen, die diesen Slogan zur Produktwerbung einsetzten, ist lang: Nokia, Rewe, Microsoft, Burger King, Deutsche Telekom, Tchibo … Doch nicht nur Handys, Grillzubehör, Software, Kaffee und ähnliche Konsumgüter werden auf diese Weise angepriesen. Auch im politischen Raum findet die Formel Verwendung. Unter dem Motto "Nicht jedem das Gleiche, sondern jedem das Seine" startete die Schüler-Union Nordrhein-Westfalen 2009 eine Kampagne gegen Gesamtschulen.

Der Führer im Wachsfigurenkabinett

- Beitrag von GSchultz

Bereits wenige Minuten nach Eröffnung der Berliner Dependance von Madame Tussauds am 5. Juli wurde der wächserne Führer geköpft. Gegen das Attentat des mir durchaus sympathischen Hartz-IV-Empfängers Frank L. weiß ich wenig zu sagen. Sehr merkwürdig finde ich hingegen das maßlose Medienecho, das sicherlich nicht nur dadurch zu erklären ist, dass im nachrichtenarmen Sommerloch zwischen Fußball-EM und Olympischen Spielen die Zeitungsspalten eben irgendwie gefüllt werden müssen.

Rechtsextremismus und Schule

- Beitrag von GSchultz

Vor einigen Wochen stellte Andreas Veiel im Teltower Bürgersaal sein Buch „Der Kick“ vor. Bei der anschließenden Diskussion ergriff die Lehrerin einer örtlichen Schule das Wort, um aus ihrem Schulalltag zu berichten. „So melden sich Schüler bei mir in der Klasse“, erzählte sie und zeigte den Hitlergruß. Sie fühle sich von der Gesellschaft allein gelassen. „Sie glauben nicht, wie schlimm es ist.“