Klimawandel

Leicht erklärt: Klimaschutz in Brandenburg

Der Begriff Klimawandel bezeichnet die langfristige Veränderung von Faktoren wie Temperatur, Niederschlag und Wind. Festgestellt werden diese Veränderungen in einem größeren Gebiet und in einem festgelegten Zeitraum. Das heißt, nicht jeder Winter ohne Schnee und nicht jeder Sommer mit viel Regen in Deutschland sind gleich ein Zeichen des Klimawandels.

Um einen Wandel des Klimas festzustellen, werden weltweit verschiedene Daten, darunter Temperatur-, Niederschlags- und Windwerte, über einen Zeitraum von rund 30 Jahren beobachtet und verglichen.

Seit Beginn der sogenannten Industrialisierung in der westlichen Welt Ende des 19. Jahrhunderts haben sich die globalen Durchschnittstemperaturen deutlich erhöht. Sie stiegen zwischen 1881 und 2021 um etwa 1 Grad an, in Deutschland sogar um 1,6 Grad.

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Wer ist verantwortlich?

Während rund 99 Prozent der wissenschaftlichen Klimastudien der letzten 20 Jahre übereinstimmend zu dem Ergebnis kommen, dass der Mensch hautpsächlich für den Klimawandel verantwortlich ist, geht rund 1 Prozent der Forschung davon aus, dass der Mensch nur eine untergeordnete oder überhaupt keine Rolle dabei spielt.

Die Frage nach der Verantwortung ist politisch und gesellschaftlich von überragender Bedeutung. Denn aus den Antworten leiten sich unterschiedliche Folgerungen ab, die nicht zuletzt die menschliche Existenz insgesamt infrage stellen.

Wie verursacht der Mensch den Klimawandel?

Der Klimawandel geht mit einer Erderwärmung einher. Hauptursache für diese Erwärmung ist die Zunahme von Treibhausgasen. An dieser Stelle zeigt sich die Verbindung mit dem menschlichen Handeln und Verhalten, denn Treibhausgase entstehen zum Beispiel durch:

  • die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas,
  • das Abholzen von Waldflächen,
  • eine intensive Landwirtschaft und Tierhaltung sowie
  • die Trockenlegung von Mooren.

Der Mensch hat die damit verbundene Ausbeutung der natürlichen Umwelt in einem Maße betrieben, das existenzbedrohend ist. Der Anteil natürlicher Faktoren an der Erderwärmung wird hingegen auf plus/minus 0,23 Grad Celsius, also sehr gering, geschätzt.

Treibhausgase verhindern, dass die von der Sonne erzeugte Wärme von der Erde ins Weltall abgegeben wird. Die Wärme bleibt in der Lufthülle der Erde (Atmosphäre) und bringt die Erde im wahrsten Sinne des Wortes zum Schwitzen.

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Klimawandel leugnen oder verharmlosen

Obwohl der menschengemachte Klimawandel wissenschaftlich belegt ist, gibt es Menschen, die ihn und seine Folgen leugnen oder verharmlosen. Hierfür nutzen sie verschiedene Strategien:

  • Sie ahmen wissenschaftliches Arbeiten nach. Zum Beispiel veranstalten sie Konferenzen und veröffentlichen eigene Schriften. Damit versuchen sie den Anschein zu erwecken, die Ergebnisse seien mit wissenschaflichen Methoden entstanden.
     
  • Sie zitieren seriöse und vertrauenswürdige Quellen, zum Beispiel Daten des Deutschen Wetterdienstes. Diese interpretieren sie aber einseitig oder ohne den ursprünglichen Zusammenhang.
     
  • Sie suchen sich gezielt Daten heraus, um eine für sie schon feststehende These zu belegen. Man nennt das „Rosinenpicken“ (engl. Cherry Picking), es wird nur das benutzt, was zur eigenen Ansicht passt.
     
  • Statt den menschengemachten Klimawandel in Gänze zu leugnen, setzen sie inzwischen stärker darauf, diesen zu verharmlosen und vermeintliche Gründe zu präsentieren, warum Klimaschutz gerade nicht nötig sei.  

Unser Podcast zum Thema:

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Folgen des menschengemachten Klimawandels - Kipppunkte

Die Klimaforschung spricht von Kipppunkten. Werden sie erreicht, hat das Folgen, die auch durch Gegenmaßnahmen nicht mehr aufgehalten werden können. Für diese Kipppunkte gibt es verschiedene Berechnungen. Eine ist die Erderwärmung. Wird eine Erderwärmung von durchschnittlich 1,5 Grad im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert erreicht, könnte dies zu gleich vier Kipppunkten führen: erstens im Grönland-Eis, zweitens im Eis der Antarktis, drittens an den tropischen Korallenriffen und viertens beim Tauen des Perma-Frostbodens.

Zu den Folgen des menschengemachten Klimawandels zählen:

  • Nahrungsmittelmangel infolge von Dürren
  • chronischer Wassermangel als Folge von Hitzewellen
  • Zusammenbruch ganzer Ökosysteme, Artenschwund
  • Überflutung von küstennahen Regionen in Süd- und Südostasien infolge eines ansteigenden Meeresspiegels
  • Verstärkung sozialer Ungerechtigkeit (siehe: Klimagerechtigkeit),
  • Zunahme klimabedingter Krankheiten
  • Starkregen und Überschwemmung verursachen Schäden an unserer Infrastruktur wie zum Beispiel Straßen, Schienen und Häfen
  • Fluchtbewegungen
  • Kriege und Kämpfe um Ressourcen

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Wer kann was tun?

Ohne weitreichende politische Maßnahmen zum Schutz des Klimas weltweit, ist die Erderwärmung nicht zu bremsen. Der Weltklimarat (IPCC) fordert daher eine drastische und sofortige Verringerung der Treibhausemissionen. Im Pariser Abkommen von 2015 haben sich 195 Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung durch geeignete Maßnahmen auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu senken.

Die Sorge, dass diese Ziele mit dem derzeitigen Tempo bei der Einführung klimaschützender Maßnahmen (siehe auch Energiewende) nicht erreicht werden können, hat nicht nur in Deutschland massive zivilgesellschaftliche Proteste hervorgerufen, zum Beispiel Fridays for Future oder die sogenannte Letzte Generation.

Das Land Brandenburg möchte bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden, das heißt keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr produzieren. Auf Bundesebene gilt das gleiche Ziel. Die Europäische Union möchte spätestens 2050 klimaneutral sein.

Auch wenn einschneidende staatliche Maßnahmen nötig sind, so ist auch der einzelne Mensch gefragt. Ein erster Schritt kann sein, genauer hinzuschauen, wie viel Treibhausgasemissionen in dem steckt, was wir kaufen, nutzen und verbrauchen. Vielleicht lassen sich dann ganz bewusst Treibhausgase in unserem Alltag einsparen: wegwerfen oder reparieren, Südfrüchte oder regionales Obst, mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs sein, Fleisch oder Soja, ...?

Lesetipp

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Klimawandel und Nachhaltigkeit: Wie moderieren wir Kontroversen in der politischen Bildung?

Hier finden Sie Interviews und Material zum Nachlesen aus der Netzwerktagung für freie Träger und Vereine der politischen Bildung 2023. 

 

BLPB, Januar 2023

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