Die Entstehung der Mark

1157 gilt als das Geburtsjahr der Mark Brandenburg. Der erste Markgraf, Albrecht der Bär, hatte in einem Erbstreit gesiegt. Es begann  die rund 200-jährige Herrschaft der Askanier in dem Gebiet, das später zum Kernland Preußens wurde.

Denkmal Albrecht der Bär, gemeinfrei

Albrecht der Bär - Aufstieg der Askanier

Die Mark Brandenburg entstand vergleichsweise friedlich. Im Jahr 1150 hatte Albrecht der Bär aus dem Herrschaftsgeschlecht der Askanier die Brandenburg geerbt, verlor sie aber danach in einem Erbstreit an den Slawenfürsten Jaxa. Am 11. Juni 1157 eroberte Albrecht die Brandenburg zurück. Der Tag gilt heute als Geburtstag der Mark Brandenburg. Nach dem Wiedereinzug in die Burg nannte er sich Albrecht „Markgraf in Brandenburg“.

Den Beinamen "der Bär" erhielt der ehrgeizige Markgraf schon zu Lebzeiten. Die einen vermuten, um damit seinem großen Widersacher, Heinrich dem Löwen, zumindest dem Namen nach ebenbürtig zu sein. Andere gehen davon aus, dass sich der Name aus seinem Geburtsort, der Bärenburg, dem heutigen Bernburg in Sachsen-Anhalt ableitet. Dort wurde er um 1100 geboren.

Albrecht der Bär versuchte sein Leben lang, Herzog in Sachsen zu werden, scheiterte aber dort an Heinrich dem Löwen. Es gelang ihm jedoch, durch zahlreiche Eroberungen im Osten die Mark zu einer bedeutsamen Macht im mitteldeutschen Raum auszubauen. Er führte das Christentum in den eroberten Gebieten ein und holte flämische und holländische Siedlerfamilien in das weithin sumpfige Land, die es ertragreich trockenlegten und bewirtschafteten. Verlassene Siedlungen wie Brandenburg und Havelberg ließ er wieder bewohnbar machen, in Zinna und Lehnin entstanden Zisterzienser-Klöster, die bis in die Gegenwart die Ortsgeschichten prägen. Albrecht starb 1170 und hinterließ seinem Sohn eine gefestigte Ausgangsposition.

Mark war die Bezeichnung für ein Grenzgebiet im Heiligen Römischen Reiches. Die Mark Brandenburg lag im Nordosten des Reiches und grenzte unter anderem an das Herzogtum Polen.
Karte der Mark Brandenburg im Heiligen Römischen Reich, 1618

Ausbau und Niedergang

Albrechts Sohn Otto I. und dessen Nachfolger aus dem Hause der Askanier eroberten weitere Gebiete. Um 1300 war der Landesausbau in der Mark weitgehend abgeschlossen. 2.500 Siedlungen waren die neue Heimat für mehr als 200.000 Menschen geworden. Noch heute erinnern einige Orts- und Familiennamen an die Herkunft der verschiedenen Siedlerinnen und Siedler, zum Beispiel der Fläming, der an die Herkunft flämischer Siedlerinnen und Siedler angelehnt ist.

Die Krise des Spätmittelalters hinterließ seit Mitte des 13. Jahrhunderts auch in der Markgrafschaft Brandenburg ihre Spuren. Als Folge eines dramatischen Rückgangs der Landwirtschaft sanken die Bevölkerungszahlen und ganze Dörfer wurden aufgegeben. Raubzüge von Rittern, in Brandenburg waren es namentlich die Ritter von Quitzow oder von Rohr, störten die politische Ordnung erheblich.

Nutznießer dieser Entwicklung war der lokale Adel, denn die Landesherrschaft war bei der Verteidigung auf dessen Unterstützung angewiesen. Im Gegenzug für erbrachte Kriegsleistungen mussten askanische Burgen und Rechte an die beteiligten Adligen abgetreten werden. Die Herrschaft der Askanier in Brandenburg endete 1320 mit dem Tod des letzten männlichen Angehörigen.

Lesetipp

Machtkämpfe und der Sieg der Hohenzollern

Es vergingen fast 100 Jahre andauernder Auseinandersetzungen bis das nächste Herrscherhaus seine Macht festigen konnte. So versuchten die Wittelsbacher aus Bayern vergeblich, in der Mark Fuß zu fassen. Auch dem Haus der Luxemburger gelang es nicht, Brandenburg zu einem zentralen Bindeglied in einem luxemburgischen Reich zu machen. Zwischenzeitlich ging das Gebiet als Pfand an Jobst von Mähren, bevor 1402 die brandenburgische Neumark  an den Deutschen Orden verkauft wurde.

Seit 1415 konnten schließlich die Hohenzollern ihre Herrschaft in Brandenburg fest verankern. Durch den Erwerb von Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein im Westen sowie dem Herzogtum Preußen im Osten dehnten sie ihre Herrschaft bis weit über die ursprüngliche Mark Brandenburg aus. Die Hohenzollern bestimmten die weitere Entwicklung Brandenburgs, Preußens und Deutschlands bis zum Ende des 1. Weltkriegs 1918.

Karte Geschichte Mark Brandenburg
© retalic | Anja Gollor, Henry Hajdu

Brandenburgs Geschichte in Karten (PDF)

Brandenburg-Memo
Die Gründung von Brandenburg im Brandenburg-Memo
© BLPB

In unserem Spiel führt die Großtrappe durch das Land Brandenburg. 

BLPB, November 2022

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